Freitag, 13. August 2021

Rezension: Die letzte Bibliothek der Welt von Freya Sampson

 

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Die letzte Bibliothek der Welt
Autorin: Freya Sampson
Übersetzerin: Lisa Kögeböhn
Hardcover: 368 Seiten
Erschienen am 13. August 2021
Verlag: DuMont

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 June Jones ist seit ihrem Schulabschluss in der Bücherei von Chalcot angestellt. Sie hat ihr ganzes Leben in der Stadt verbracht und wohnt noch immer im selben Haus, in dem lauter Dinge an ihre vor Jahren verstorbene Mutter erinnern. Ihre Nachbarin Linda versucht immer wieder, sie zum Dating und mehr sozialen Aktivitäten zu ermuntern, doch die zurückhaltende June verbringt ihre Abende am liebsten allein mit Gerichten aus dem China-Imbiss und einem guten Buch. Als die Kreisverwaltung droht, die Bücherei zu schließen, gründen die treuesten Besucher eine Widerstandsgruppe. Weil Junes Chefin ihr die Teilnahme verbietet, beschließt sie, heimlich Unterstützung zu leisten. Doch um wirklich etwas zu bewirken, muss sie schließlich über ihren Schatten springen.

Die Protagonistin June lernte ich zu Beginn des Buches als stille Person kennen, die lieber für sich bleibt. Sie vermisst ihre Mutter, die vor einigen Jahren gestorben ist, noch immer sehr. Statt ein Studium aufzunehmen, ist sie in ihrem Heimatort geblieben und hat einen Job in der Bibliothek angenommen, in der ihre Mutter gearbeitet hat. Bücher umgeben sie rund um die Uhr, denn sie verbringt den größten Teil ihrer Freizeit mit Lesen. Gesellschaft leistet ihr dabei nur ihr meist schlecht gelaunter Kater Alan Bennett.

Ihre Routine wird unterbrochen, als die Kreisverwaltung mit der Schließung ihrer Bücherei droht. Im Nu haben die treuesten Bibliotheksbesucher FEKL gegründet, den Freundeskreis für den Erhalt von Kunst und Literatur. Zu ihnen gehören zum Beispiel Mrs Bransworth, die an jedem Buch lauthals etwas auszusetzen hat, Stanley Phelps, der jeden Tag das Kreuzworträtsel im Telegraph löst und Chantal, die ihre Hausaufgaben in der Ruhe der Bücherei erledigt und auf ein Unistipendium hinarbeitet. Die verschiedenen Charaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen und ich hoffte mit, dass die Bücherei als für sie alle so wichtige Anlaufstelle bestehen bleiben darf.

Der Kampf um den Fortbestand der Bücherei wird humorvoll erzählt, denn FEKL denkt sich einige verrückte Sachen aus, um es mit ihrem Forderungen in die Schlagzeilen zu schaffen. Junes heimliche Unterstützung sorgt für besonderes Aufsehen. Ihr Leben wird zusätzlich durch die Begegnung mit Alex Chen durcheinandergewirbelt, der im China-Imbiss seines Vaters aushilft, bis sich dieser von seiner Hüft-OP erholt hat. Die beiden sind gemeinsam zur Schule gegangen und haben sich jahrelang nicht gesehen, denn Alex ist weggezogen und Anwalt geworden. Seine Versuche, Zeit mit June zu verbringen, verunsichern sie. Sicher hat er doch eine Freundin? Immer weiter wird June aus ihrer Reserve gelockt und ich fand es schön zu sehen, wie sie zunehmend mutiger und selbstbewusster wird.

„Die letzte Bibliothek der Welt“ ist warmherzig erzählt, ohne kitschig zu werden. Nicht alles läuft wie geplant und ich begleitete June und die Büchereibesucher durch Höhen und Tiefen. Es ist ein Roman über Freundschaft und Zusammenhalt, der durch die geteilte Liebe zu Büchern entsteht, den ich jedem bibliophilen Leser ans Herz legen kann!

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