Es ist Sommer in London, als Abigail Kamara unverhofft eine neue Bekanntschaft macht. Von einer ehemaligen Mitschülerin, die sie seit Jahren nicht gesehen hat, wird sie zu einem mysteriösen Event eingeladen. Am Treffpunkt in Hampstead Heath wartet jedoch nur ein etwa gleichaltriger Junge, Simon, der ebenfalls eingeladen und versetzt wurde. Als Simon anbietet, ihr stattdessen etwas Interessantes zu zeigen, ziehen die beiden gemeinsam los.
Kurz darauf wird Abigail von einer sprechenden Füchsin kontaktiert mit dem Hinweis, dass in der Nähe etwas wächst, das junge Menschen betrifft. Da Abigail bei den Füchsen als menschliche Agentin gelistet ist, soll sie Nachforschungen anstellen. Ihr Cousin Peter Grant ist gerade nicht in der Stadt und sein Chef Nightingale würde ihr Eingreifen bestimmt verbieten. Deshalb beginnt sie auf eigene Faust gemeinsam mit Simon und den Füchsen, der Sache auf den Grund zu gehen.
Ich warte bereits sehnsüchtig auf den nächsten Peter-Grant-Roman aus der Feder von Ben Aaronovitch, habe mich aber sehr über die Nachricht gefreut, dass vorher eine Story mit Abigail Kamara als Protagonistin erscheint. Diese tauchte in den letzten Romanen vermehrt auf und konnte meine Sympathien gewinnen. Es ist schon die dritte Story aus der magischen Welt Aaronovitchs und mit gut 200 Seiten etwa halb so dick wie ein Roman.
Die Story startet mit einer Szene, in der sich Abigail in polizeilicher Obhut befindet und zu verschwundenen Kindern befragt wird. Statt ihre Eltern anzurufen, lässt sie Simons Mutter zur Wache kommen, die von ihr wissen will, wo sich ihr Sohn befindet. Die Szene wirft zahlreiche Fragen auf. Um diese nach und nach zu beantworten sprint die Geschichte einige Tage in der Zeit zurück und ich erfuhr, wie Abigail und Simon sich kennengelernt haben.
Die sprechenden Füchse konnten mich schon in „Die Glocke von Whitechapel“ begeistern und ich fand es toll, dass sie hier wieder eine größere Rolle spielen. Da es sich bei dem vorliegenden Fall laut ihrer Auskunft um eine Menschen- und keine Fuchssache handelt, können sie nur unterstützend agieren. Die schlaue und verschmuste Füchsin Indigo weicht Abigail und Simon als Hauptkontakt bald kaum mehr von der Seite und war für mich der heimliche Star der Story.
Während die Peter-Grant-Romane zunehmend komplexer werden und mich der letzte mit gemischten Gefühlen zurückließ, konnte mich diese Abigail-Kamara-Story auf ganzer Linie überzeugen. Wie schon bei der Tobi-Winter-Story gefiel mit, dass es eine übersichtliche Zahl an Handelnden gibt und der Fokus auf einem klar abgegrenzten Fall liegt, der zunehmend an Spannung gewinnt. Ich vergebe eine klare Leseempfehlung an alle Fans von Ben Aaronovitchs Büchern und freue mich schon auf weiteren Lesestoff aus seiner magischen Welt.