Dienstag, 14. September 2021

Rezension: Die Leben der Heiligen von Leigh Bardugo

 

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Die Leben der Heiligen
Autorin: Leigh Bardugo
Übersetzerin: Michelle Gyo
Hardcover: 144 Seiten
Erschienen am 1. September 2021
Verlag: Knaur HC

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Im Grishaverse von Leigh Bardugo gibt es zahlreiche Heilige, die immer wieder erwähnt werden. Sankta Lizabeta, Sankt Grigori und Sankt Juris spielen in „King of Scars“ sogar eine größere Rolle. In „Die Leben der Heiligen“ sind die Geschichten von insgesamt 27 Männern und Frauen versammelt, welche die Bevölkerung des Grishaverse sich über ihre Heiligen erzählt.

Die Aufmachung des Buches mit seinen Rot- und Goldtönen gefällt mir richtig gut und es passt von den Maßen zum anderen Kurzgeschichtenband „Die Sprache der Dornen“. Jeder Geschiche vorangestellt ist eine ganzseitige Illustration von Daniel J. Zollinger, welche den fiktiven Heiligen in einer Situation der Geschichte zeigt. Der Stil hat mir gut gefallen und für mich sind die Illustrationen das Highlight dieses Buches.

Die Geschichten selbst sind 2 bis 6 Seiten lang und erzählen meist, was der jeweilige Heilige Wundersames getan hat und wie er danach auf grausame Art zu Tode kam. Oft wurde die Hinrichtung durch die Personen angeordnet, denen zuvor geholfen worden war, weil ihnen das Geschehene nicht geheuer war. Aufgrund der Kürze passiert oft auch nicht viel mehr, was ich schade fand. Ich hätte lieber weniger, dafür aber längere, stärker auserzählte Geschichten gelesen.

Einige Geschichten erzählen nicht vom Leben und Sterben des Heiligen selbst, sondern wie der Glaube an diese einer anderen Person geholfen hat. Diese Art des Erzählens wird unter anderem bei Juris und Alina angewandt, sodass man hier keine neuen Informationen zum Charakter selbst erhält. Auch vom letzten Kapitel des Buches, das wie man vorn im Inhaltsverzeichnis sieht vom Dunklen handelt, sollte man nicht zu viel erwarten.

Die Autorin hat sich für ihre fiktiven Heiligengeschichten an denen großer Religionen orientiert, sowohl was Sprache und Stil als auch was die Grausamkeit angeht, mit der die Heiligen zu Tode kommen. Sie lässt viele Charaktere als Märtyrer sterben und zeigt bei der Auswahl der Todesarten Einfallsreichtum. Ob man das in so komprimierter Form lesen möchte, ist definitiv Geschmackssache.

„Die Leben der Heiligen“ ist als Begleitbuch für alle Fans interessant, die noch mehr Einblicke ins Grishaverse und dessen Kulturgut erhalten wollen. Wer das Grishaverse noch nicht kennt oder sich neue Erkenntnisse zu den bekannten Charakteren erhofft, der wird vermutlich enttäuscht. Für mich ist das Buch vor allem ein optisches Highlight und ein Must Have, das meine Grishaverse-Bücher (vorerst?) komplettiert. Aufgrund der Kürze der Geschichten und dem Fokus auf besonders makabere Todesarten fand ich es allerdings schwächer als den ersten Kurzgeschichtenband.

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