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Mittwoch, 6. Oktober 2021

Rezension: Auf und mehr davon - Lisa Keil

 

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Auf und mehr davon
Autorin: Lisa Keil
Taschenbuch: 432 Seiten
Erschienen am 29. September 2021
Verlag: FISCHER Taschenbuch

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Millie studiert Tiermedizin und darf im kommenden Semester in einer Rinderklinik mitarbeiten. Für die Zeit erhält sie eine kleine Wohnung direkt in der Klinik, die sie mit der französischen Austauschstudentin Zoé teilen soll. Der überraschende Besuch ihrer Mutter Cordula kommt ihr eher ungelegen. Diese ist Dozentin für chemische Biologie in einer anderen Stadt und ihr Verhältnis war nie sonderlich eng. Doch Cordula wurde von ihrer Chefin eine Auszeit angeraten, die sie spontan als Gaststudentin an Millies Uni verbringen will. Plötzlich wohnt Cordula in Millies vorübergehend leerstehendem WG-Zimmer und Millies Mitbewohner stellt sich als Noé heraus. Ein aufregendes Semester ist damit vorprogrammiert.

Ich habe mich sehr gefreut, nach fast anderthalb Jahren Pause ein drittes Mal nach Neuberg zurückzukehren. Hier spielt diesmal jedoch nur ein Teil der Handlung, denn seit dem ersten Band sind einige Jahre vergangen und aus der Schülerin Millie, in deren Lehrer sich ihre Tante Kaya verliebt, ist eine Studentin geworden, die ihr Physikum bereits in der Tasche hat. Ich mochte Millie als Nebencharakter in den vorherigen Bänden sehr und habe mich gefreut, dass sie diesmal im Mittelpunkt der Handlung steht.

Dort steht sie jedoch nicht allein, sondern zusammen mit ihrer Mutter Cordula. Die Kapitel sind abwechselnd aus ihren Perspektiven geschrieben. Millie erlebt eine große Überraschung, als sich herausstellt, dass ihr Mitbewohner entgegen der Ankündigung männlich ist. Es fuchst sie, dass ihr neuer Chef ihm eine Sonderbehandlung zukommen lässt, während er sie nur herumkommandiert. Der erste Eindruck von Noé ist der eines reichen und verwöhnten Sohnes, doch bald stellt Millie fest, dass sie ihn eigentlich ziemlich sympathisch findet.

In der Zwischenzeit zieht Cordula in Millies WG-Zimmer. Ihre Motivation, nach Jahren der Distanz nun die Nähe zu Millie zu suchen, wurde nachvollziehbar geschildert. Warum sie sich als promovierte Wissenschaftlerin als Auszeit in ein Gaststudium stürzt habe ich hingegen weniger verstanden. Dieses spielt aber kaum eine Rolle und dient vor allem als Grund, in der WG zu leben und neue Kontakte zu knüpfen.

Neben zwei sehr unterschiedlichen Liebesgeschichten bietet der Roman einige Einblicke in die Arbeit in der Klinik, die ich interessant fand. Die Autorin hat ihr erneut ihre Kenntnisse als Tierärztin einfließen lassen. Sie ließ mich nicht nur an der Behandlung von Rindern, sondern anderen Tieren wie Ziegen und einem Alpaka teilhaben.

Auch die Wiedersehen mit den Charakteren der ersten beiden Bände fand ich schön. Vor allem Kaya spielt als Cordulas Schwester eine wichtige Rolle, aber auch Lasse, Rob, Anabel und die Tiere Mitternacht und Achterbahn sind wieder mit dabei. Der Roman lässt sich auch ohne Vorkenntnisse der vorherigen Bände lesen, wer diese kennt kann sich aber noch mehr über die Entwicklungen freuen. Der Titel sagt hier eigentlich schon alles: Mehr davon!