Mittwoch, 15. Dezember 2021

Rezension: Blue - Wo immer du mich findest von Nikola Hotel

 


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Blue - Wo immer du mich findest
Autorin: Nikola Hotel
Broschiert: 432 Seiten
Erschienen am 14. Dezember 2021
Verlag: Kyss

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Jane Rivers hat eine schwere Zeit hinter sich, denn ihre Mutter ist vor vier Monaten verstorben. Statt ihr Studium zu beginnen, ist sie Kellnerin in einem Diner geworden, denn es fehlte am nötigen Geld. Vor kurzem hat sie jedoch erfahren, dass der Gouverneurskandidat William Hayden ihr leiblicher Vater ist. Dank seiner anderen Tochter Abbi, welche die Freundin ihres Bruders David ist, hat sie nun keine finanziellen Sorgen mehr. Dass ihr Vater nichts mit ihr zu tun haben will, schmerzt sie jedoch sehr. Von ihrem Bruder fühlt sie sich verraten und schläft seit Tagen auf einer Couch im Diner statt in der gemeinsamen Wohnung. Und dann ist da noch der Studentent Alex, der fast jeden Tag zu Gast im Diner ist und sie mit seinen gemeinen Sprüchen zum explodieren bringt.

Schon im ersten Band der Reihe lernte ich Jane als Schwester von David kennen, die nach dem Tod ihrer Mutter deren Job im Diner übernommen hat. Ich freute mich darauf, mehr über sie zu erfahren. Der Diner ist zu Beginn des Buches der zentrale Handlungsort, denn nach einem Streit mit ihrem Bruder arbeitet sie nicht nur tagsüber dort, sondern schläft auch seit Tagen heimlich im Büro ihres Chefs. Dass sich David als Freund von Haydens Tochter Abbi freiwillig auf einem Familienfoto ablichten lässt, während ihre Existenz als uneheliche zweite Tochter geheim gehalten wird, ist für sie nicht nachvollziehbar. Wenigstens kann sie mit dem Geld der Haydens nun ohne Kredit ein Studium antreten, sofern es mit der erneuten Bewerbung klappt.

Auch Alex, einer der Stammgäste im Diner, hatte im ersten Band schon einen kleinen Auftritt. In Janes Augen ist er ein Nörgler, dem sie es einfach nicht recht machen kann. Mit seinen Kommentaren treibt er Jane immer wieder bis zur Weißglut, sodass sie aus der Rolle der höflichen Kellnerin herausfällt und nicht anders kann, als zurückzuschießen. Hinter Alex Fassade des arroganten Politikstudenten steckt jedoch ein höchst verletzlicher Charakter. Durch einige Kapitel aus seiner Sicht erfuhr ich mehr über sein schwieriges Verhältnis zu seiner Familie. Diese wohnt auf einer Farm und kann nicht verstehen, wozu er Politik studiert. Doch es bleibt nicht bei harten Worten bezüglich seines Lebensweges. Mit der Zeit erfuhr ich, dass noch viel mehr dahinter steckt.

Es sind deutlich mehr Kapitel aus der Sicht von Jane als aus der von Alex geschrieben, wodurch ich mich ihr näher fühlte. Ich hätte weitere Einblicke in Alex’ Gefühlswelt schön gefunden. Mit der Zeit wurde für mich als Leserin genauso wie für Jane deutlich, dass ein großer Teil seines Verhaltens dem Selbstschutz dient. Allmählich lässt er hinter seine Fassade blicken und hat mit Jane eine empathische Person gefunden, sie Verständnis und Geduld mitbringt. Die Geschichte ist ruhig und die beiden tasten sich gemeinsam voran. Was sich für mich nicht ganz rund angefühlt hat war die charakterliche Entwicklung von William Hayden. Diese wird zwar begründet, fühlte sich für mich aber im Vergleich zum restlichen Tempo der Geschichte zu schnell an.

„Blue. Wo immer du mich findest“ ist eine ruhige Liebesgeschichte, bei denen beide Charaktere sehr unterschiedliche, aber gleichermaßen schmerzhafte Erfahrungen mit ihrer Familie gemacht haben, die sie nachhaltig geprägt haben und bis heute stark beeinflussen. Jane und Alex haben mir zusammen gut gefallen. Den ersten Band der Dilogie fand ich aber noch ein Stück besser.

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