Autorin: Cecelia Ahern
Erscheinungsdatum: 26.10.2021
Verlag: Krüger (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN: 9783810530455
Der Roman „Sommersprossen“ von Cecelia Ahern trägt den
Untertitel „Nur zusammen ergeben wir Sinn“, der sich auf einen Ausspruch des
Motivationstrainers Jim Rohn bezieht. Er sagte, dass jeder der Durchschnitt der
fünf Menschen ist, mit denen er die meiste Zeit verbringt. Der Ratschlag bringt
Allegra Bird zum Grübeln. Sie ist die Protagonistin und Ich-Erzählerin des
Buchs, 24 Jahre alt, trägt den Spitznamen „Sommersprosse“ aufgrund der
Pigmentflecke auf ihrer Haut, lebt in Dublin und arbeitet als Verkehrshostess.
Ein Falschparker hat ihr den Spruch wütend entgegengeworfen, als sie ihm erneut
einen Strafzettel ausgestellt hat.
Allegra ist bei ihrem Vater, einem Musikdozenten,
aufgewachsen. Ihre Mutter kennt sie nicht. Später ist sie dann im Internat
gewesen. Sie hat ihre frühere Heimat an der Westküste Irlands zurückgelassen,
um eine persönliche Mission in Dublin auszuführen, die erst nach der Hälfte der
Buchseiten thematisiert wird. In der Hauptstadt hat sie kaum Freunde. Ihre
Kontakte beschränken sich auf ihr berufliches Umfeld und die Vermieter ihrer
Wohnung. Daher fragt sie sich in Bezug auf das Zitat von Rohn, von wem sie
selbst sich inspiriert fühlt oder wen sie gerne an ihrer Seite sehen möchte.
Ich fand es am Beginn es Romans interessant, dass die
Autorin einen Motivationsspruch als Hintergrund der Erzählung für ihre
Protagonistin wählt. Allerdings merkte ich sehr rasch, dass die Einbindung
eigenwillig erfolgte. Allegra ist eine Persönlichkeit, die sich nicht leicht
fassen lässt. Ihr Vater ließ ihr bei seiner Erziehung viel Freiraum, im
Internat hatte sie sich dagegen an viele Regeln zu halten. Zu diesem Zeitpunkt
begann sie, sich selbst zu verletzen. Inzwischen ist sie sehr pedantisch und
ordnungsliebend, vor allem im Berufleben.
Das Ziel, dem sie in Dublin nachgeht, hat sie noch nicht
erreicht und von ihren Vermietern wird sie manchmal ausgenutzt. Das führt
häufig zu einer betrübten Stimmung bei ihr. Sie schafft es nicht, über ihren
Schatten zu springen. Obwohl sie eher kontaktscheu ist, hat sie keine Probleme
damit, sich bei Gelegenheit Zufallsbekanntschaften leidenschaftlich hinzugeben.
Das Handeln von Allegra kann ich nicht immer nachvollziehen.
Das, was sie unternimmt, um die fünf Personen entsprechend des Ausspruchs zu
benennen, fand ich ungewöhnlich, aber auch unbeholfen. Die Protagonistin wurde
mir nicht sympathisch und auch andere Figuren beschrieb die Autorin mit vielen
Makeln, so dass ich sie suspekt wahrnahm.
Leider konnte mich insgesamt gesehen die Geschichte zu
„Sommersprossen“ von Cecelia Ahern nicht berühren, weil ich die Eigenschaften
der Protagonistin sehr konstruiert fand und ihre Handlungen zwar unterhaltend
waren, aber auf mich wenig realitätsnah wirkten.