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Freitag, 18. Februar 2022

Rezension: Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe von Ali Hazelwood

 

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Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
Autorin: Ali Hazelwood
Übersetzerinnen: Christine Strüh und Julia Anna Strüh
Broschiert: 443 Seiten
Erschienen am 14. Februar 2022
Verlag: Rütten & Loening

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Olive ist 26 und arbeitet als Doktorandin an der Biologischen Fakultät von Stanford. Eines Abends ist sie im Biologielabor, obwohl ihre beste Freundin Anh sie auf einem Date vermutet. Denn Anh soll unbedingt begreifen, dass Olive über ihren Ex-Freund Jeremy hinweg ist und Anh sehr gern mit ihm anbandeln darf. Ihre Tarnung droht aufzufliegen, als ihr Anh im Laborflur über den Weg läuft. Kurzentschlossen küsst Olive die einzige noch anwesende Person. Diese stellt sich nach dem Kuss als Dr. Adam Carlsen heraus. Der angesehene Wissenschaftler ist acht Jahre älter als Olive und wird von seinen Studenten gehasst, die er mit seiner harten Kritik zum Verzweifeln bringt. Überraschenderweise willigt er ein, mit Olive eine Fake-Beziehung zu führen. Zwar hat sie nun endlich Ruhe an der Dating-Front, dafür ergeben sich ganz neue Probleme...

Die Geschichte beginnt an dem Tag, an dem Olive sich für das Promotionsstudium in Stanfort bewirbt. Weil ihre abgelaufenen Kontaktlinsen so sehr brennen, dass sie nichts mehr sehen kann, hat sie sich auf eine Toilette geflohen und grübelt über ihre Zukunft nach. Ihr Gedankenkarussell wird durch einen weiteren Besucher unterbrochen. Dieser versichert ihr nach einem kurzen Gespräch, dass ihr Grund zu promovieren, den sie ihm genannt hat, der Beste überhaupt ist. Nach diesem kurzen Intro springt die Handlung fast drei Jahre in die Zukunft und ich begegnete Olive erneut in einem merkwürdigen Moment, nämlich beim Knutschen mit der nächstbesten Person im Laborflur.

Mich konnte das Buch von der ersten Seite an bestens unterhalten. Olive bringt sich selbst auf sympathische Weise in unmögliche Situationen und ich konnte nicht umhin, sie gleich in mein Herz zu schließen. Bei ihren unbeholfenen Gesprächen mit Carlsen habe ich mich köstlich amüsiert. Gut fand ich, dass Olive in Sachen Fake-Beziehung zwar jedes Fettnäpfchen tritt, ansonsten aber so einiges auf dem Kasten hat. In ihrer Forschung zum Bauchspeicheldrüselkrebs hat sie vielversprechende Ansätze gefunden. Die Autorin ist selbst Biologieprofessorin und hat hier ein authentisches Setting geschaffen, in das ich mühelos eintauchen konnte.

Der Verlauf der Geschichte ist nicht überraschend, aber ich hatte dabei riesengroßen Spaß. Olives beste Freundin Anh findet, dass Dr. Carlsen und Olive ein ganz tolles Paar abgeben und fordert sie immer wieder enthusiastisch zu Liebesbeweisen in der Öffentlichkeit auf. In Olives Geheimnis eingeweiht ist nur ihr bester Freund und Mitbewohner Malcolm, der dank Carlsons Feedback seine halbe Dissertation neu machen musste. Die beiden unterstützen Olive emotional auf ihre jeweils ganz eigene Weise und dürfen sich selbst auf die Suche nach der wahren Liebe begeben. Missverständnisse und eine Person, die nicht das ist, was sie vorgibt zu sein, ließen mich neugierig durch die Seiten fliegen.

Für mich ist „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ eine wahnsinnig unterhaltsamer Liebesroman mit wissenschaftlichem Setting, für den ich eine ganz große Leeseempehlung ausspreche!