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Samstag, 12. Februar 2022

Rezension: Djamila von Tschingis Aitmatow, illustriert von Kat Menschik

 

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Djamila
Autor: Tschingis Aitmatow
Illustriert von Kat Menschik
Übersetzerin: Gisela Drohla
Hardcover: 112 Seiten
Erschienen am 10. Februar 2022
Verlag: Galiani

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In einem kleinen Dorf in Kirgisistan sind im dritten Jahr des zweiten Weltkriegs nur noch wenige Männer daheim. Said ist im Gegensatz zu seinen Brüdern noch zu jung, um eingezogen zu werden. Er erhält die Aufgabe, gemeinsam mit seiner Schwägerin Djamila und dem Burschen Danijar, der erst kürzlich mit einer Kriegsverletzungs von der Front zurückgekehrt ist, täglich Säcke voller Korn zur Bahnstation zu fahren. Said verehrt Djamila und gemeinsam hecken sie Streiche aus, um Danijar zu ärgern. Doch als dieser eines Abends auf dem Rückweg ins Dorf beginnt, von der Liebe zu singen, tritt eine Veränderung ein...

Für den zwölften Band ihrer Lieblingsbuch-Reihe hat Kat Menschik sich die Liebesnovelle „Djamila“ von Tschingis Aitmatow ausgesucht. Der Ich-Erzähler Said nahm mich als Leserin mit in sein Dorf, in welchem sich die Frauen gemeinsam mit den zu alten, zu jungen und verletzten Männern um die Höfe und Felder kümmern, während woanders der Krieg tobt. Said erzählte mir einiges über die verschiedenen Familienmitglieder und gab Einblicke in seinen Alltag auf den Feldern.

In Said steckt eine Künstlerseele, mit poetischer Sprache teilte er seine Beobachtungen der Landschaft und der sich entwickelnden Bande zwischen Djamila und Danijar mit mir. Die Illustrationen von Kat Menschik greifen die leisen Töne und die nachdenkliche und melancholische Stimmung auf. Sie sind in Gelb- und Blautönen gehalten. Auf der Mehrheit der Bilder ist das Korn zu sehen, um das sich die tägliche Arbeit dreht. Ferner zeigt sie Pferde, Landschaften und die Charaktere der Geschichte. Menschik gelingt es, mit ihren Illustrationen die Wirkung der Geschichte zu verstärken und mich noch tiefer eintauchen zu lassen.

„Djamila“ ist eine ruhige Geschichte, in welcher Said eine aufblühende Liebe und eine mutige Entscheidung beobachtet, die ihn selbst inspiriert, seiner Berufung zu folgen. Ob dies nun wirklich die schönste Liebesgeschichte der Welt ist, darüber lässt sich sicherlich streiten. Für mich ist dieser Band eine gelungene Ergänzung der Lieblingsbuch-Reihe, ein Klassiker über die Liebe nicht nur zwischen Menschen, sondern auch zur Natur, der eine größere Bekanntheit verdient hat.