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Freitag, 25. Februar 2022

Rezension: Querbeet ins Glück von Lisa Kirsch

 

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Querbeet ins Glück
Autorin: Lisa Kirsch
Taschenbuch: 416 Seiten
Erschienen am 23. Februar 2022
Verlag: FISCHER Taschenbuch

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Maddie Wunderlich ist 32 Jahre alt und erst vor kurzem nach Berlin gezogen. Sie ist froh, eine kleine Wohnung im fünften Stock eines Altbaus in Neukölln ergattert zu haben. Eine nicht ganz schließende Flügeltür verbindet ihre Küche mit dem Wohnzimmer ihrer Vermieterin Gabi, der einzigen Person, mit der sie sich in der neuen Stadt bislang angefreundet hat. Doch dann stürzt Gabi und muss in die Reha. Sie bittet Maddie, sich um ihr Angorakaninchen Opa zu kümmern und an ihrer statt im Gemeinschaftsgarten „Grüne Freiheit“ auszuhelfen.

Vom Gärtnern versteht Maddie nichts und ist überrascht, eine sympathische und offene Runde vorzufinden, die sie gerne aufnimmt. Vor allem Mo, der mit seinem Sohn Elvis im Garten unterwegs ist, hat es ihr angetan. Vor lauter Begeisterug für ihr neues Hobby gerät beinahe in den Hintergrund, wofür sie eigentlich in die Stadt gezogen ist: Sie hat im Musical „Tanz der Vampire“ die Hauptrolle der Sarah erhalten, und ihr stehen bis zum Start der Vorstellungen anstrengende Wochen der Probe bevor.

Ich war von ersten Moment an mitten drin in Maddies Geschichte. Sie beginnt mit einem Sturz ihrer Vermieterin Gabi, in dessen Folge sie sich nicht nur um ihr Kaninchen kümmern, sondern auch in ihrem Gemeinschaftsgarten aushelfen soll. Genau wie Maddie war ich sehr gespannt, was sie dort vorfinden wird. Die „Grüne Freiheit“ stellt sich als absoluter Wohlfühlort heraus, den man am liebsten nie wieder verlassen will.

Mit der Zeit lernt Maddie immer mehr Helfer im Garten kennen, die sehr unterschiedlich, aber allesamt Sympathieträger sind. Die meiste Zeit verbringt sie mit Mo und seinem Sohn Elvis: Sie schaut Mo in der Tofuräucherei zu, hilft beim umgraben und kochen und legt mit Elvis ein Sandarium an. Auch ihre Skepsis gegenüber Hühnern legt sie bald ab und beginnt, sich um diese zu kümmern. Bald merkt sie, dass sie Mo mehr als sympathisch findet. Doch ihr Verstand fragt sich, ob es so schlau ist, mit einem in Trennung lebenden Vater anzubandeln, während sie sich eigentlich auf ihre Proben konzentrieren soll.

Die Zeit im Gemeinschaftsgarten und mit Mo und Elvis nimmt die meisten Seiten des Buches ein. Daneben erhielt ich aber auch Einblicke in Maddies Zeit am Theater. Hier müssen die Darsteller auf der einen Seite zusammenarbeiten, um eine gelungene Aufführung vorzubereiten. Auf der anderen Seite herrscht Konkurrenzdenken, vor allem die beiden anderen Besetzungen der Rolle der Sarah bleiben auf Distanz zu Maddie und möchten sich selbst in ein besseres Licht rücken, um mehr Spielzeit zu erhalten.

Der dritte wichtige Handlungsort ist die Kleingartensiedlung direkt neben dem Gemeinschaftsgarten. Die Kleingärtner Rainer und Cordula fangen Maddie meist auf ihrem Weg in den Garten für einen Plausch ab. Ihr geordnetes Leben mit Grill und Fässchenkühler steht in Kontrast so dem bunten Treiben nebenan. Man ist einander suspekt, während Maddie Verständnis für beide Arten der Gartennutzung entwickelt.

„Querbeet ins Glück“ ist ein absoluter Wohlfühlroman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat. An Maddies Seite kam ich in der neuen Stadt an, begleitete sie durch ihren abwechslungsreichen Alltag und durchlebte mit ihr berufliche und private Höhen und Tiefen. Eine gelungene Geschichte für gemütliche Lesestunden, die Lust auf den Sommer macht!