Der Siegelagent Al MacBharrais erhält beunruhigende Neuigkeiten von Chen Ya-Ping, der Schülerin seiner in Melbourne lebenden Kollegin Shu-Hua. Diese ist verschwunden, nachdem sie in Richtung Yarra Valley aufgebrochen ist, wo ein Bannzauber angeschlagen hat. Auch Mei-Ling aus Taipeh und ihre Schülerin, die sich gemeinsam auf die Suche nach Shu-Hua gemacht haben, sind nun nicht mehr auffindbar. Al reist mit Buck Foi, dem Hobogoblin in seinen Diensten, nach Australien, um die Geschehenisse gemeinsam mit Ya-Ping aufzuklären. Eins ist klar: Ihr Ausflug ins Yarra Valley wird alles andere als ein schöner Spaziergang.
Der zweite Band der Chroniken des Siegelmagiers beginnt mit einem Streit zwischen Al und Buck. Am Ende des ersten Bandes hat Al erfahren, dass nicht nur ein Fluch auf ihm lastet, durch den ihn jeder hasst, mit dem er sich länger unterhält. Es gibt noch einen zweiten Fluch, der dafür sorgt, dass seine Schüler nach rund einem Jahr das zeitliche segnen. Weil Buck in seinen Diensten steht ist auch er vermutlich davon betroffen. Doch ihn und Al bleiben noch ein paar Monate, um einen Weg zu finden, den Fluch zu brechen. Viel dringlicher ist Ya-Pings Anruf, der den Streit unterbricht und die beiden darüber informiert, dass zwei der fünf amtierenden Siegelmagier spurlos verschwunden sind.
Das Tempo ist zu Beginn des Bandes eher ruhig. Es müssen einige Vorbereitungen für die Reise nach Melbourne und weiter ins Yarra Valley getroffen werden, um für die dort lauernde unbekannte Gefahr gewappnet zu sein. Die Reisegesellschaft erhält Verstärkung von Eisernen Druiden, der inder vorherigen Serie von Kevin Hearne der Protagonist war und dessen Geschichte hier etwas weitererzählt wird. Weitere Charaktere eilen überraschend zur Verstärkung, zu denen ich nichts verraten will.
Mit der Ankunft im Yarra Valley wird die Geschichte schneller und die Kapitel entsprechend kürzer. Erste Kämpfe werden ausgetragen, noch bevor es weitere Informationen zum Wer und Warum gibt. In diesem Band wird noch deutlich mehr gekämpft als im Vorgänger, letztendlich liest er sich wie ein einziger großer Dungeon, den es zu bezwingen gibt. Trotz der blutigen Kämpfe lebt die Handlung wieder von einer gehörigen Portion schrägen Humors und mir wurde kurzweilige Unterhaltung geboten. Etwas gestört hat mich, dass zum Ende hin mehrere bis zu 30 Seiten lange Kurzgeschichten eingebaut werden, während die Charaktere rasten. Das wirkte auf mich, als hätte der Autor noch ein paar Seiten füllen wollen und hat die Handlung unnötig ausgebremst.
In die Serie einsteigen sollten interessierte Fantasy-Leser:innen aus meiner Sicht unbedingt mit dem ersten Band der Chronik. Wenn dieser Euch begeistern konnte und ihr Lust auf noch mehr Action habt, dann ist „Papier & Blut“ das richtige für euch!