Titel: Das Glück kommt in Wellen
(Serie "Zauberhaftes Lütteby" Band 2 von 3)
Autorin: Gabriella Engelmann
Erscheinungsdatum: 02.05.2022
Verlag: Knaur (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch mit Klappen
ISBN: 9783426526224
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Im zweiten Band der Triloge „Zauberhaftes Lütteby“
vermittelt Gabriella Engelmann den Lesenden erneut das anhaltende Gefühlschaos
der Protagonistin und Ich-Erzählerin Lina Hansen. Passend dazu ist auch der
Titel „Das Glück kommt in Wellen gewählt“. Ein Glücksrezept aus der Sammlung
von Linas Mutter besagt, dass die Liebe als Welle kommt und stärker ist als der
Verstand. Daher sollte man sich von ihr tragen lassen.
Lina hat eine Postkarte ihrer Mutter gefunden, die ihre
Tochter als Kleinkind bei der Großmutter Henrikje zurückgelassen hat. Von Henrikje
fühlt Lina sich betrogen, denn sie hat immer gedacht, dass diese keinerlei
Kontakt mehr zu ihrer Mutter hatte. Ihr Unverständnis vergrößert sich noch, als
sie erfährt, dass anscheinend auch eine gute Bekannte Verbindung zu ihrer
Mutter hat. Außerdem steht ihre gerade erwachte Liebe zu Jonas auf dem
Prüfstand, weil sie vermutet, dass er sie und die Bewohner des kleinen fiktiven
Orts Lütteby bewusst täuscht. Nur Sinje, der Freundin von Kindertagen an,
schenkt sie noch ihr bedingungsloses Vertrauen.
Gabriella Engelmann taucht auch diesmal tief in die
Gefühlswelt von Lina ein. Die Protagonistin leidet unter Verlustängsten. Nach
einer Auseinandersetzung ist Henrikje nicht wie erwartet nach Hause zurück und
nachdem ihre langjährige Beziehung in die Brüche ging, befürchtet sie nun, von
Jonas enttäuscht zu werden.
Verständlich stellt die Autorin dar, warum Lina sich sorgt,
doch als Ausgleich zu manch dunklen Gedankenwolken durfte ich wieder das
behagliche Ambiente von Lütteby genießen und den Zusammenhalt der Lüttebier. Trotz
ihrer eigenen Sorgen hat Lina auch immer ein Ohr für die Probleme anderer
Dorfbewohner und findet Lösungen und mitfühlende Worte. Sie ist mir
sympathisch, weil sie sich nicht lange ins Selbstmitleid zurückzieht, sondern
Aussprache sucht und eine zweite Chance einräumt.
Die Kapitel rund um Lina und Lütteby werden wie im ersten
Band von einer weiteren, in kursiver Schrift gesetzten Geschichte unterbrochen,
die dem aufmerksamen Leser und der Leserin den Hintergrund einer wichtigen
Bezugsperson der Protagonistin aufzeigt. Dadurch erhalten die Lesenden einen
Informationsvorsprung gegenüber Lina von dem ich vermute, dass er beim
abschließenden dritten Band der Reihe hilfreich sein kann.
Mit dem Roman „Das Glück kommt in Wellen“ hat Gabriella
Engelmann es erneut geschafft, mir unterhaltsame Lesestunden zu schenken. Die
Geschichte nimmt einige unerwartete Wendungen, nicht nur für die Protagonistin
Lina, sondern auch in Sachen Liebe für ihre Freundin Sinje. Ich bin sehr
gespannt, ob der letzte Teil die noch offenen Fragen zu den
Familiengeheimnissen aufklären wird und freue mich darauf. Gerne empfehle ich
das Buch weiter.