Sonntag, 1. Mai 2022

Rezension: Polizeiärztin Magda Fuchs: Das Leben, ein wilder Tanz von Helens Sommerfeld

 


Rezension von Ingrid Eßer

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Titel: Polizeiärztin Magda Fuchs:
Das Leben, ein wilder Tanz (Teil 3 von 3)
Autoren: Helene Sommerfeld
Erscheinungsdatum: 16.03.2022
Verlag: dtv (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch mit Klappen
ISBN: 9783423220118
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Der dritte Band der Trilogie rund um die „Polizeiärztin Magda Fuchs“ des unter dem Pseudonym Helene Sommerfeld schreibenden Autorenduos trägt den Untertitel „Das Leben, ein wilder Tanz“ und spielt in den Jahren 1924 bis 1926. Der Haupthandlungsort ist das quirlige Berlin. Nach der Währungsreform 1923 sind Güter des täglichen Bedarfs wieder bezahlbar. Darüber hinaus reicht das Einkommen besser gestellter Berlinern auch dazu, sich Vergnügungen zu leisten.

Die 33-jährige Magda ist mit Kuno Mehring glücklich verheiratet. Neben ihrer Arbeit als Polizeiärztin führt sie ihre eigene gynäkologische Praxis. Bei ihr wächst der Wunsch nach einem eigenen Kind. Gemeinsam mit ihrem Mann gibt sie aber ebenfalls die Suche nach dem verschwundenen Bruder des Adoptivkinds ihrer Schwester nicht auf. Das Leben von Celia Fahrland-Hinnes nimmt im Roman einen breiteren Raum ein. Sie ist schwanger. Ihr Schwiegervater, der als der reichste Mann Deutschland gilt, ist schwerkrank. Celias Ehemann Edgar wird bei seinem Tod das Unternehmen der Familie weiterführen. Für sie steht plötzlich in Frage, ob sie ihre Zukunft an der Seite von Edgar wie geplant gestalten kann.

Auch den aus den ersten beiden Teilen bekannten Figuren Doris und Erika begegnete ich im vorliegenden Band. Beide leben immer noch in der von Celia geführten Pension. Doris ist inzwischen eine erfolgreiche Schauspielerin. Ebenso konnte ich den weiteren Weg der mit Magda zusammenarbeitenden Fürsorgerin Ina verfolgen und den der für Celia tätigen Anwältin Ruth.

Das Berliner Autorenehepaar baut rund um seine Figuren ein brodelndes Berlin auf mit Musik, Theater und Film. Es scheut sich aber auch nicht, die Schattenseiten der Stadt zu zeigen. Einerseits las ich vom Leben der fiktiven Familie Hinnes mit Dienstpersonal, das angelehnt ist an die reale Geschichte von Hugo Stinnes. Auf der anderen Seite folgte ich Ina bei ihrer Fürsorge um Kinder, die auf der Straße leben.

Eine Gleichberechtigung der Frauen ist noch in weiter Ferne und die Schritte dahin sind klein. Celia erfährt geringe Wertschätzung in ihrer Schwiegerfamilie, wodurch ihr Selbstbewusstsein leidet und sie sich immer wieder selbst in Frage stellt. Unterstützung findet sie bei ihrer Schwägerin, die ihr das Autofahren beibringt.

Martha wird zur Untersuchung eines verletzten weiblichen Opfers gerufen, die bald darauf verstirbt. Der Fall zieht immer größere Kreise und führt sie zu einem Gruppe von ganz speziellen Liebesuchenden. Mit Kuno ergänzt sie sich nicht nur privat sondern auch beruflich. Es ist schön, die beiden im Einvernehmen zu erleben.

Dank der sehr guten Recherche und des mitreißenden Schreibstils schafft Helene Sommerfeld im dritten und abschließenden Band der Polizeiärztin Magda Fuchs-Reihe „Das Leben, ein wilder Tanz“ ein authentisches Bild der Berliner Gesellschaft Mitte der 1920er Jahre. Die Figuren haben ihre je eigenen Probleme, die meisten sind nicht absehbar, und ich konnte mitverfolgen, welche Gedanken sie bewegen und wie sie zu einer für sich passenden Lösung gelangen. Am Ende der Geschichte gelingt den beiden Autoren eine Verbindung zu ihrer ersten Serie rund um die Ärztin Ricarda Thomasius. Das Buch hat mich gut unterhalten und gerne empfehle ich es weiter. Für Helene Sommerfeld-Leser ist es ein Muss. 


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