Donnerstag, 22. September 2022

Rezension: Das neunte Gemälde von Andreas Storm

 


Rezension von Ingrid Eßer

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Titel: Das neunte Gemälde
Autor: Andreas Storm
Erscheinungsdatum: 18.08.2022
Verlag: Kiepenheuer & Witsch (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe:Klappenbroschur
ISBN: 9783462003888
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Im Kriminalroman „Das neunte Gemälde“ von Andreas Storm steht das Thema Raubkunst im Mittelpunkt und in Bezug auf den Titel. Die Handlungszeit der Geschichte reicht von der Gegenwart zurück bis in das Jahr 1943, der kurze Prolog spielt im Sommer 1914. Die vordere und hintere Klappe des Buchs wurde ansprechend mit zwei Karten von Handlungsschauplätzen versehen.

Der Kunstexperte Lennard Lomberg mit festem Wohnsitz in Bonn, ein ehemaliger Mitarbeiter des Auktionshauses Christie‘s in London und ausgewiesener Experte für NS-Beutekunst, erhält einen seltsamen Anruf des Vertreters einer privaten Stiftung. Er wird, unter Androhung von persönlichen Konsequenzen, dazu aufgefordert, ein im Besitz der Stiftung befindliches Gemälde zurückzugeben. Der Anrufer behauptet, dass die Familie von Lomberg am Verschwinden des Bilds beteiligt war. Wenige Zeit später wird der Anrufer tot aufgefunden.

Der Autor erzählt detailliert, wie es im Jahr 1943 dazu kommen konnte, dass das Gemälde verschwindet. Den Raub siedelt er im Umfeld einer historisch verbürgten Verbrennung von Gemälden in Frankreich an. Lomberg versucht die Schatten aufzudecken, die über der Vergangenheit seines Vaters liegen. Er stößt dabei auf ein Netz von Alt-Nazis, die in den jungen Jahren der Bundesrepublik Deutschlands die Strukturen der Sicherheitsbehörden unterwandert haben.

Andreas Storm wählt für seine Darstellung der Ereignisse wieder den direkten Weg und lässt das Geschehen in den 1960er spielen. Die Nebenfiguren und -handlungen beschreibt er ausführlich, was meiner Meinung nach zu Längen führt und die Spannung ausbremste. Die Figuren sind vorstellbar gestaltet und gehören fast alle einer erlauchten Gesellschaft an, deren Umgangsformen an Konventionen und Förmlichkeiten gebunden sind.

Das Buch „Das neunte Gemälde“ greift unverbrauchte Themen auf. Geschickt verbindet Andreas Storm Fakten und Fiktion. Ich empfehle das Buch denjenigen, die Interesse haben an den Themen Kunstschutz der Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg und Einfluss eines „Braunen Netzes“ beim Aufbau der Gefahrenabwehr der BRD.


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