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Mittwoch, 7. September 2022

Rezension: Wer mit den Toten spricht von A. K. Turner


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Wer mit den Toten spricht
Autorin: A. K. Turner
Übersetzerin: Marie-Luise Bezzenberger
Broschiert: 384 Seiten
Erschienen am 1. September 2022
Verlag: Droemer HC

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Cassie Raven arbeitet als Sektionsassistentin im Institut für Rechtsmedizin in Camden. Oft hat sie das Gefühl, dass die Toten zu ihr sprechen und ihr einen Hinweis auf die Todesursache geben. Sie selbst erklärt sich das mit Wahrnehmungen ihres Unterbewusstseins. Der Pathologe Curzon Bradley, dem sie bei der Untersuchung der Todesursache eines vemeintlichen Selbstmordes eines Teenagers unterstützt, weiß das jedoch wenig zu schätzen. Cassie will ihren "Gast" trotzdem nicht im Stich lassen und seinen Eltern Gewissheit verschaffen.

Seit der Enthüllung ihrer Großmutter, dass ihre Eltern nicht bei einem Autounfall gestorben sind, sondern ihr Vater ihre Mutter ermordet hat, ist Cassie emotional sehr aufgewühlt. Als ihr Vater sie plötzlich kontaktiert und seine Unschuld beteuert, will sie den Ereignissen von damals auf den Grund gehen. Unterstützung bei der Recherche erhofft sich Cassie von DS Phyllida Flyte, die sie bei den Ermittlungen der Todesumstände ihrer ehemaligen Lehrerin zu schätzen gelernt hat.

Der erste Band rund um die Sektionsassistenin Cassie Raven hat mich im letzten Jahr fesseln können, sodass ich diesen zweiten Band bereits vorfreudig erwartet habe. Nachdem auf den letzten Seiten die Wahrheit über den Tod von Cassies Mutter enthüllt wurde, lässt das Thema Cassie keine Ruhe mehr. Sie beginnt, alte Freunde und Kontakte ihrer Eltern aufzusuchen und erfährt dabei allerlei Überraschendes, das ihre Eltern und deren Beziehung in neuem Licht erscheinen lässt. Aber lassen sich hier wirklich Hinweise finden, dass ihr Vater unschuldig sein könnte? DS Flyte kommt ihr zur Hilfe, wie beim vorherigen Band sind einige Kapitel aus ihrer Sicht geschrieben. Diese Einblicke boten viel Potenzial, sodass ich mich freuen würde, in Zukunft noch mehr von ihr zu lesen.

Der zu klärende Fall hat eine sehr starke persönliche Bedeutung für Cassie, es gibt jedoch keine frische Leiche, die untersucht werden kann. Damit die Arbeit im Sektionssaal nicht gänzlich in den Hintergrund gerät gibt es zusätzlich den Fall des eingangs erwähnten Teenagers, in welchem Cassie in Sachen Aufklärung auf ihre ganz eigene Weise nachhilft. Dieser Handlungsstrang ist allerdings schon vor Ende des Buches abgeschlossen. Eine besonders dramatische Entwicklung lässt die Spannung auf den letzten 100 Seiten noch einmal nach oben schnellen. Mir ging es hier etwas zu schnell: Cassie hat kaum Zeit, das Erlebte zu verarbeiten, und muss gleich weitermachen.

Insgesamt schließt das Buch in Sachen Spannung und Atmosphäre nahtlos an seinen Vorgänger an. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle Fans des ersten Teils. Auch Leser*innen ohne Vorkenntnisse, die Lust auf einen schnellen und emotionalen Thriller mit einer toughen Sektionsassistentin haben, können bedenkenlos zugreifen.