Es ist der Heilige Abend im Jahr 1991 zu dem Stephanie
Schuster mich als Leserin ihres Romans „Die Wunderfrauen – Wünsche werden wahr“
auf eine Reise in die Vergangenheit mitnimmt. Die älteste der vier Freundinnen
Luise, Marie, Helga und Annabel, die bereits in den vorigen drei Büchern der
Serie als Wunderfrauen im Mittelpunkt standen, ist inzwischen Anfang 70. Jede
von ihnen kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Im wohlverdienten
Ruhestand ist noch keine von ihnen.
Im Prolog offenbart ein Dieb sein Ansinnen, doch es dauert fast
bis zum Ende der Geschichte, bis er geschnappt wird. Dabei konnte ich Annabel
mit ihrem kriminalistischen Gespür in ihrem Element erleben. Die Erzählung erhält
ebenfalls eine hintergründige Spannung durch die hochschwangere Josie, der
Tochter von Luise, die sich mit ihrer Familie auf den Weg von Starnberg aus
nach Berlin zum Vater ihres Ehemanns macht, um dort das Weihnachtsfest zu
feiern. Unliebsame Überraschungen bereiten der Familie auf ihrer Fahrt einiges
an Unbill. Noch dazu hat Josie sich vorher mit ihrer Mutter gestritten und ihre
Gedanken kreisen um das, was Luise ihr vorgeworfen hat. Währenddessen versuchen
die Wunderfrauen ihre Vorbereitungen für Weihnachten fertig zu stellen, damit
sie das Fest wie verabredet gemeinsam verbringen können.
Obwohl die Geschichte nur an einem einzigen Tag spielt,
erleben die Wunderfrauen erneut Höhen und Tiefen, auch im Rückblick auf
vergangene Ereignisse. Als Leserin erfuhr ich, was seit den Begebenheiten in
den 1970er, die im vorigen dritten Band der Serie geschildert wurden, geschehen
ist. Im höheren Alter steht jede der Freundinnen mitten im Leben und gibt gerne
seine Erfahrungen an die jüngere Generation weiter. Darum kam es auch zum
Streit zwischen Luise und ihrer Tochter, bei der es um die verschiedenen
Auffassungen der beiden zur Rolle der Frau in der Ehe geht. Luise ist zwar immer
noch beruflich äußerst engagiert, jedoch sucht sie sich Freiräume und schätzt
zunehmend jeden schönen Moment.
Alle Kinder der Wunderfrauen haben sich inzwischen für einen
Beruf entschieden und entwickeln sich darin weiter oder nutzen ihre Kenntnisse,
um diese in anderen Gebieten anzuwenden. Ihre Mütter sind stolz auf sie, jedoch
auch ängstlich über deren Wohlergehen beispielsweise, wenn sie sich auf einer Reise
im Ausland ohne festes Ziel befinden. Keine von ihnen fürchtet sich davor, im
Alten allein zu sein, sondern sie erkennen, dass die Liebe nicht aufhört und
ein Partner an ihrer Seite ihnen angenehme Momente schenken kann. Außerdem ist
ihnen ihre Freundschaft viel Wert und sie wissen, dass sie sich aufeinander
verlassen können.
Zwar führt Luise kein Ladenkundebuch mehr, aber sie schreibt
weiterhin alles für sie Interessante auf und daher finden sich im Buch auch
diesmal wieder zeitgeschichtliche Informationen, Anleitungen und Tipps aus
ihrem Notizheft als Einschübe zwischen den Kapiteln. Nebenbei lässt die Autorin
aktuelle Musik, Spiele, Markenartikel und anderes in ihre Geschichte einfließen,
die zu einem passenden Stimmungsbild beitragen.
In ihrem Roman „Die Wunderfrauen – Wünsche werden wahr“ erzählt
Stephanie Schuster ein letztes Mal von den vier Freundinnen aus Starnberg, die
für den Heiligen Abend im Jahr 1991 eine gemeinsame Feier geplant haben. Sie
blicken voller Hoffnung und in ruhiger Erwartung auf ihre Zukunft. Gerne
vergebe ich auch diesmal eine Leseempfehlung.