illustriert von Kat Menschik
Welche Pflanzen sind eigentlich psychoaktiv? Sicherlich fallen jeden gleich einige Klassiker ein wie Tabak, Cannabis und Absinth. In der Welt der Pflanzen kann man aber noch viel entdecken. Im vierzehnten Band der Lieblingsbücher-Reihe von Kat Menschik gibt der Schriftsteller und Psychiater Jakob Hein anhand zahlreicher Beispiele einen Einblick ins Thema.
Der Autor hat aus hunderten psychoaktiven Pflanzen eine subjektive Auswahl getroffen, die er seinen Leser:innen näher bringen will. In neun Kapiteln präsentiert er sowohl die Geschichten von Pflanzen, die allseits für ihre Wirkung bekannt sind als auch Wirkungen von mehr oder weniger bekannten Pflanzen, die mir bis dato nicht bekannt waren. Ich erfuhr beispielsweise mehr über Tabak, Absinth und alkoholische Gärung und lernte, was Coca-Blätter mit Coca Cola in der heutigen Form zu tun haben und was es mit dem "Pepper High" auf sich hat. Die Themenvielfalt ist riesig und reicht von Narkotika über Halluzinogene bis hin zu Aphrodisika.
Im Vorwort erwähnt Jakob Hein, dass er Kat Menschik die Idee des Buchs nach der Veröffentlichung des illustrierten Tierlebens vorgeschlagen hat, welches diese mit Mark Benecke erstellt hat. Das "Pflanzenbuch" enthält viele interessante und überraschende Fakten und war für mich eine kurzweilige Lektüre. Im direkten Vergleich zum "Tierbuch" fand ich es jedoch etwas schwächer. Die Informationen werden recht dicht präsentiert und ich hätte mir noch mehr Storytelling gewünscht, das "Tierbuch" hat letztlich fast doppelt so viel Text.
Kat Menschiks Illustrationen unterscheiden sich in beiden Büchern deutlich, was man gleich sieht, wenn man beide Cover nebeneinander legt. Während sie im "Tierbuch" naturgetreue Illustrationen auf schwarzen Hintergründen präsentiert, ist dieses "Pflanzenbuch" ein bunter Rausch, der von der Farbe pink dominiert wird. Ein Hinweis hinten im Buch gibt an, dass hier mit sechs einzeln angemischten Echtfarben gedruckt wurde. Es gibt viele Illustrationen von Pflanzen, Kat Menschik zeigt aber auch Menschen beim Konsum oder greift Stichwörter wie "Superhelden", "Beatles" oder "betrunkene Affen" auf. Optisch ist dieses Buch wieder ein echtes Highlight, bei dem man gleichzeitig allerlei Wissenswertes aus der Welt der psychoaktiven Pflanzen erfährt.