Montag, 17. Oktober 2022

Rezension: Zwischen heute und morgen von Carmen Korn

 


Rezension von Ingrid Eßer

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Titel: Zwischen heute und morgen 
Drei-Städte-Saga 2 von 2
Autorin: Carmen Korn
Erscheinungsdatum: 13.09.2022
Verlag: Kindler (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag und Leseband
ISBN: 9783463407050
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In ihrem Roman „Zwischen heute und morgen“ schildert Carmen Korn Entwicklungen und Begebenheiten in den fiktiven Familien Canna in San Remo, Aldenhoven in Köln und Borgfeldt in Hamburg jeweils in den 1960er Jahren. Ich habe die Familienmitglieder bereits im Roman „Und die Welt war jung“, dem ersten Band der Dilogie der „Drei-Städte-Saga“, kennengelernt und liebgewonnen. Inzwischen hat auch der Nachwuchs sich im Beruf etabliert und einen Partner oder eine Partnerin gefunden. Einige haben ihrerseits bereits ein Kind oder erwarten eines.

Um an den drei Handlungsorten eine lebendige Geschichte zu gestalten, sind eine Vielzahl an Personen notwendig. Auf den ersten Seiten des Buchs steht ein hilfreiches Personenverzeichnis. Im übersichtlichen Stammbaum konnte ich immer wieder nachschlagen, welche Figur in welcher Beziehung zu den anderen steht. Eine größere Rolle übernimmt Pips, ein Musiker und Freund der Familie, der immer noch schwer an den Misshandlungen trägt, die er im Zweiten Weltkrieg erlitten hat. Es zeigt sich nicht nur bei ihm, dass der Krieg auch jetzt noch seine langen Schatten wirft.

Bar und Blumenhandlung der Protagonisten in Italien florieren genauso wie die Galerie und die Schneiderei der Aldenhovens in Köln, während in Hamburg bereits der Ruhestand in Aussicht steht. Für die Älteren steht die Frage im Raum, ob sie ihr Leben nach ihren Vorstellungen gelebt haben und ob es jetzt noch physisch und psychisch möglich ist, sich ausstehende Wünsche zu erfüllen.

Es war wieder eine schöne Zeitreise für mich. Diesmal habe ich es besonders genossen, weil ich mich an einige Ereignisse zum Ende des Jahrzehnts hin noch aus eigener Erfahrung ein wenig erinnern konnte. Auch diesmal bleibt die Autorin nah an ihren Figuren, die im Wandel der Zeiten sich selbst auch weiterentwickeln. In den Jahren 1960 bis zur Mondlandung 1969 fließen in die Erzählung der Mauerbau, die Sturmflut in Hamburg, die Ermordung J.F. Kennedys, die Studentenbewegung und viele andere weltbewegende Geschehnisse mit ein. Aber auch Kunst, Musik, Film und Literatur kommen nicht zu kurz. Ich erfuhr, welche Gerichte regional typisch auf den Tisch kommen und freute mich über das Kölner Platt, dass die Autorin immer wieder mal einfließen lässt und der Geschichte Lokalkolorit gibt.

Kurze Kapitel, viele Dialoge und eine zeitliche Entwicklung mit mehr oder weniger großen Sprüngen prägen den Schreibstil der Autorin. Durch die Angabe von Jahr, Monat und Tag bei den Textabschnitten wusste ich beim Lesen immer, in welcher Zeit ich mich befinde.

Im Roman „Zwischen heute und morgen“, dem zweiten und abschließenden Band ihrer Drei-Städte-Saga zeigt Carmen Korn ihre Figuren beeinflusst von der Vergangenheit, in der Gegenwart lebend und auf die Zukunft ausgerichtet. Der Roman ist für Carmen Korn-Fans ein Muss und für jeden Lesenden historischer Roman ein interessanter Ausflug in die Vergangenheit der 1960er Jahre. 



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