Eden hat es geschafft: Dank eines Stipendiums kann sie ein Studium an der Woodford Academy beginnen. Sie ist fest entschlossen, diese Chance für einen Neuanfang zu nutzen, denn nach dem Tod eines ihr nahe stehenden Menschen hat sie schwere Monate hinter sich. Schon bei ihrer Ankunft lernt sie die sympathische Kendra kennen, die sie sich zur Freundin wünscht. Diese stellt Eden ihrem Bruder Devin und seinem Kumpel William vor, welche bei ihr jedoch keinen guten ersten Eindruck hinterlassen. Dennoch übt William eine Faszination auf Eden aus. Verbirgt sich hinter der Fassade des verschlossenen Millionenerben vielleicht doch mehr?
Das Buch beginnt mit einem kurzen Prolog, den ich nicht recht einordnen konnte und in welchem sich die Ich-Erzählerin wünscht, zu Tode zu erfrieren. Ich fragte mich, was es damit wohl auf sich hat. Danach begleitete ich Edens Ankunft an der Woodford Academy, die auf einer Insel liegt. Die meisten Studenten werden von ihren Eltern bis zur Anlegestelle der Fähre gebracht, William Grantham III. wird gar von seinem Chauffeur in einer Limousine vorgefahren. Eden hingegen kommt mit dem Bus, weil sie sich das Studium nur dank eines Stipendiums leisten kann und ihr Vater, der sie allein groß gezogen hat, arbeiten muss.
Die sozialen Unterschiede zwischen Eden und den anderen Studenten sind ein Thema, das im Laufe der Geschichte immer wieder aufgegriffen wird. Eden kann es sich nicht leisten, ständig essen zu gehen oder sich ein neues Handy zu kaufen. William hingegen wünscht sich, dass die Leute in ihm etwas anderes sehen als den Erben eines riesigen Vermögens. Nach einer eher unglücklichen ersten Begegnung nähern sich die beiden vorsichtig einander an und ich war gespannt, was daraus entstehen wird. Die beiden senden sich Botschaften als Blackout Poetry, welche im Buch abgedruckt ist und die dem Buch eine besondere Note gibt.
Edens Gedanken- und Gefühlswelt wird von dem Verlust dominiert, den sie elf Moante zuvor erlitten hat. Sowohl Kendra als auch William reagieren verständnisvoll und helfen ihr, nach vorne zu Blicken. In dem Zusammenhang gibt es einige bittersüße, emotionale Szenen, die mir sehr gefallen haben. Etwas gewundert habe ich mich, dass es am Anfang des Buches kurz um den Fund von Pillen ging, die dann die ganze Zeit gar kein Thema mehr sind. Stattdessen erlebt Eden typische erste Uniwochen - erste Freundschaften, Vorlesungen, Partys - und beginnt, sich zu verlieben. Es gibt viele schöne Entwicklungen, bis mir als Leserin auf den letzten Seiten des Buches komplett der Boden unter den Füßen weggezogen wird und die Geschichte mit einem fiesen Cliffhanger endet. Insofern bin ich jetzt schon mehr als gespannt auf den zweiten Teil dieser Dilogie, der im April erscheinen wird!