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Dienstag, 3. Januar 2023

Rezension: Die Köchinnen von Fenley von Jennifer Ryan

 


Rezension von Ingrid Eßer

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Titel: Die Köchinnen von Fenley
Autorin: Jennifer Ryan
Übersetzerin aus dem Englischen: Pauline Kurbasik
Erscheinungsdatum: 06.10.2022
Verlag: Kiepenheuer & Witsch (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Klappenbroschur
ISBN: 9783462003925
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Audrey, Gwendoline, Nell und Zelda sind Konkurrentinnen im Kampf um eine Anstellung als Co-Moderatorin der BBC-Kochsendung im Radio „The Kitchen Front“. Sie sind die Protagonistinnen im Roman „Die Köchinnen von Fenley“ der in England geborenen Jennifer Ryan. Es ist das Jahr 1942 und mit dem Fortschreiten des Weltkriegs werden die Lebensmittel immer weniger. Von den vier Frauen wird daher nicht nur Kreativität bei der Rezeptwahl erwartet, sondern auch die Auswahl aus dem Angebot immer seltener werdender noch erhältlichen Lebensmitteln, damit die Gerichte ohne Probleme nachgekocht werden können

Audrey ist Kriegerwitwe, hat drei Söhne und bewohnt ein marodes Haus mit großem Garten. Mit dem Backen und dem Verkauf von Pies verdient sie ihren Lebensunterhalt. Lady Gwendoline ist ihre Schwester, die als Kind oft eifersüchtig darauf war, dass Audrey die Gunst der Mutter viel häufiger als sie erhalten hat. Inzwischen hat sie einen betuchten Mann und lebt in einem Herrenhaus. Die junge Nell ist bei ihr angestellt. Sie ist lernwillig und stellt sich an der Seite der Köchin bei der Zubereitung von Mahlzeiten geschickt an. Die vierte im Bunde der Frauen, die sich für den Wettbewerb angemeldet haben, ist Zelda, eine ausgebildete Köchin aus London. Derzeit ist sie Küchenchefin einer Betriebskantine in Fenley. Dort hat man noch nicht bemerkt, dass sie schwanger ist. Für jede der Frauen würde der Gewinn eine gute Chance sein, ihr Leben zu verbessern.

Zu Beginn ist die Konkurrenz unter den Frauen deutlich zu spüren. Sie halten Abstand voneinander und versuchen, durch ihre eigene Leistung aufzufallen. Vor allem Gwendoline nutzt ihre Stellung aus und versucht die anderen Bewerberinnen auszubremsen. Im Laufe der Geschichte zeigen die Frauen charakterliche Wandlungsfähigkeit

Es wird in drei Runden gekocht. Dabei vergeht einige Zeit, während der Alltag der vier Frauen für jede von ihnen neue Überraschungen bringt, meist unangenehme. Mit und mit stellt Jennifer Ryan die positiven Seiten der Konkurrentinnen dar. Sie zeigt, dass der anhaltende Krieg zwar ernüchternd ist, aber die Menschen dadurch immer mehr zusammenrücken. Jede der vier Frauen ist eigenwillig und energisch im Handeln, aber sie entdecken, dass sie gemeinsam noch mehr erreichen können, wenn sie ihre Stärken vereinen. Dadurch erhält die Geschichte eine wohltuende Wirkung.

Für ihren Roman hat Jennifer Egan die Versorgung der Bevölkerung Englands im Jahr 1942 sehr gut recherchiert. Während die Kapitel zwischen den Frauen als jeweilige Protagonistin wechseln, finden sich dazwischen immer wieder Rezepte, die original aus dieser Zeit erhalten geblieben sind. Ich fand es interessant zu erfahren, mit welchen Lebensmitteln, im Austausch zu den gewöhnlicherweise genutzten Zutaten, ein schmackhaftes Gericht zubereitet werden konnte.

In ihrem Roman „Die Köchinnen von Fenley“ beschreibt Jennifer Ryan, die vier Frauen, die in einer kleinen Stadt in der Nähe von London leben, im Jahr 1942 in einem Kochwettbewerb zunächst zu Konkurrentinnen werden und sich durch ihre Schicksale immer mehr annähern. Die Geschichte wirkt realistisch, ist berührend und bietet einige, ganz verschiedene Rezepte aus der damaligen Zeit. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und daher empfehle ich es gerne weiter.