Bei Dämmerung zu lesen
Herausgegeben, übersetzt und mit einem Nachwort von Michael Klein
"Bei Dämmerung zu lesen" ist eine Sammlung von elf bislang unbekannten Zeitschriftenbeiträgen des Schriftstellers Charles Dickens. Die Leser:innen erhalten Einblicke in Themen, welche das viktorianische England beschäftigt haben und erfahren, wie Dickens als journalistischer Schriftsteller mit seinen Beiträgen das Zeitgeschehen auf unterhaltsame Weise kommentiert, damit aber gleichzeitig auch auf Sozialreformen gedrängt hat.
Der Band enthält 11 Texte sehr unterschiedlicher Länge und Stilistik. Im Text "Sonntag" berichtet Dickens beispielsweise davon, wie vergnüglich Sonntagsausflüge sind und kritisiert Bestrebungen, diese einzuschränken. "Weihnachten im ewigen Eis" beruht auf den Erlebnissen des Schiffsarztes Robert McCormick, die von Dickens vor der Veröffentlichung überarbeitet wurden. Es berichtet davon, wie sich die Mannschaft einer Polarexpedition in den Weihnachtsferien im Packeis eingeschlossen auf einer Eisscholle die Zeit vertrieben hat.
Der Stil der von Dickens geschriebenen oder überarbeiteten Texte ist unterhaltsam und nachdenklich stimmend zugleich. In einigen Beiträgen holt er für meinen Geschmack jedoch zu weit aus, sodass mein Interesse nicht durchgängig erhalten blieb. Das Nachwort von Michael Klein gab mir Hintergrundinformationen zu den Texten und ihrer Entstehungsgeschichte. Allerdings hätte ich es besser gefunden, wenn diese Einordnung direkt vor jedem Beitrag gestanden hätte, um mir ein besseres Verständnis zu ermöglichen.
Insgesamt ist "Bei Dämmerung zu lesen" ist eine interessante Sammlung von bislang unbekannten Zeitschriftenbeiträgen von Charles Dickens, welche sowohl Fans des Autors als auch denen, die sich für die Geschichte Englands interessieren, ans Herz gelegt werden kann.