Donnerstag, 25. Mai 2023

Rezension: Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen von John Ironmonger


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Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
Autor: John Ironmonger
Übersetzer: Tobias Schnettler
Hardcover: 416 Seiten
Erschienen am 24. Mai 2023
Verlag: S. FISCHER 

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Tom Horsmith, ein Student der Geowissenschaften, feiert Geburtstag in seinem Heimatdort St. Piran in Cornwall mit Freunden in einer Bar. Der Cider zeigt schon seine Wirkung, als der Politiker Montague Causley, der gerade seinen Wahlkreis besucht, die Bildfläche betritt. Tom bezeichnet ihn als Lügner und insbesondere Klimaleugner, was zu einem Streit führt und in einer Wette endet: Wenn Causleys Haus, das direkt oberhalb eines Kiesstrands steht, in 50 Jahren unter Wasser steht, dann soll er sich dort hineinsetzen und ertrinken - wenn dem nicht so ist, dann müsse Tom ins Meer gehen und ertrinken. Ein Mitschnitt des Wortgefechts landet im Internet und geht viral - mit ungeahnten Folgen, die das Leben der beiden Männer über Jahrzehnte prägen.

Der Roman schlägt zu Beginn einen geradezu märchenhaften Erzählton an und verspricht den Leser:innen eine merkürdige Geschichte über eine Wette und einen Eisbären, die einmal jedem Menschen auf der Welt bekannt war und sich über Jahrzehnte erstreckt hat. Der Erzähler nimmt sich Zeit, die beiden Protagonisten Tom Horsmith un Monty Causley ausführlich vorzustellen und zu erklären, wie es am 20. Geburtstag von Tom, der gleichzeitig der 40. Geburtstag von Monty war, zu der verhängnisvollen Wette kam.

Nach Abschluss der Wette springt der Roman zwei Jahre in die Zukunft und führt mit der Inuit Lykke Noorgard, in die Tom sich auf den ersten Blick verliebt, eine weitere für den Verlauf der Geschichte wichtige Person ein. Ohne Verschnaufpause folgt ein weiterer Sprung um acht Jahre, wo es zu einem erneuten Aufeiandertreffen von Tom und Monty kommt. Ich erlebte das Tempo als hoch und befürchtete, abgehängt zu werden. Ein schockierendes Ereignis traf mich schließlich gänzlich unvorbereitet, gleich gefolgt von einem weiteren Zeitsprung um 15 Jahre.

Danach, kurz vor der Hälfte des Buches, verweilt die Geschichte endlich länger auf einer Zeitebene und ich hatte Gelegenhet, das Gelesene sacken zu lassen. Die Spannung bleibt durch überraschende Entwicklungen weiter hoch, während es mir endlich gelang, eine stärkere Verbindung zu den Charakteren aufzubauen. Ihre Gespräche darüber, was der Klimawandel mit unserer Erde macht und welche radikalen Maßnahmen nötig wären, um diesen effektiv zu stoppen, stimmten mich sehr nachdenklich. Ironmonger präsentiert im Roman seine Theorie, wie die Dinge sich entwickeln könnten, die mir plausibel erschien.

In "Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen" vermittelt John Ironmonger den Leser:innen auf eindringliche Weise die dringende Notwendigkeit, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Diese Botschaft kommt in einem fesselnden Roman mit vielschichtigen Charkteren und einer spannenden Handlung, den ich sehr gerne weiterempfehle.

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