Der Roman „Ist es Liebe? Nein – es ist … unmöglich“ von
Sarah Lotz ist keine gewöhnliche romantische Komödie, sondern überrascht mit
wissenschaftlich-technischen Spekulationen, die dem weiteren Verlauf der
Handlung eine vollkommen andere Richtung geben. Es beginnt damit, dass der
Protagonist Nick sich bei der Eingabe einer Mailadresse vertippt und seine
Nachricht daher versehentlich ins Postfach der Protagonistin Bee gerät. Nach
einem kurzen Austausch über das Versehen stellen die beiden fest, dass ihnen
der Schreibstil des jeweils anderen gefällt. Zusehens wächst durch den weiteren
Mailverkehr der Wunsch, sich persönlich kennenzulernen. Doch ihr vereinbartes
Treffen wird zu einem Fiasko und sie erkennen die Undurchführbarkeit ihres
Anliegens aufgrund der Unerreichbarkeit der Lebenswelt des anderen.
Der Genremix der Autorin erstaunte mich, brachte mir als
Queerbeetleserin aber ein zusätzlich angenehmes Vergnügen mit einer gelungenen
Umsetzung. Im Folgenden stürzt Sarah Lotz ihre beiden Protagonisten von einem
Gefühlschaos ins nächste. Sie lässt Nick und Bee die Kapitel im Wechsel selbst
erzählen, wodurch ich nicht nur ihren Gedankengängen folgen, sondern auch dabei
sein konnte, wenn sie entsprechend handelten. Die Figuren haben Ecken und
Kanten, sind Neuem gegenüber aufgeschlossen und setzen sich für den Erhalt ihrer
Freundschaften ein, wobei ihre Toleranz auch Grenzen hat. Jedoch war ich ihrem
Vorgehen nicht immer zugeneigt.
Sarah Lotz schreibt in einem saloppen Stil, immer mal wieder
mit geklammerten Bemerkungen, die für Erheiterung sorgen. Die Schilderung des
Geschehens wechselt immer wieder hin zum Mailverkehr zwischen den Protagonisten,
der ebenfalls meist amüsant ist, aber auch ernstere Töne anschlägt. Die Ideen im Spiel mit dem
Science-Fiction-Element sind ansprechend und stimmen nachdenklich. Die Autorin
konfrontiert ihre Hauptfiguren mit ständig neuen Problemen, während diese weiterhin
versuchen, eine Lösung zu finden, um einander zu sehen. Dabei ergeben sich leichte
Längen.
Die Geschichte der beiden Protagonisten Bee und Nick des
Romans „Ist es Liebe? Nein – es ist … unmöglich“ von Sarah Lotz hat seinen ganz
eigenen Charme aufgrund eines unerwarteten Elements, der den Störfaktor in der
Beziehung der beiden bildet. Als Lesender sollte man offen sein für
ungewöhnliche Überraschungen und Wendungen jenseits des normalen Verständnissen
und wird belohnt mit einer bewegenden und mitreißenden Erzählung von Freundschaft
und Liebe über alle Hindernisse hinweg.