Die 33-jährige Architektin Wren ist glücklich, denn sie
freut sich darauf, bald mit ihrem Verlobten Scott die Ehe zu schließen. Bei
einer Kaffeepause an einem heißen Tag sieht sie ihn, wie er sich auf einer Bank
mit seiner Angestellten unterhält. Seine Gesten und Blicke sprechen ihre eigene
Sprache und Wren ist sich sicher, dass er eine neue Liebe gefunden hat, was
sich bald darauf auch bestätigt. Die Engländerin Paige Toon schreibt in ihrem
Roman „Am Ende gibt es nur uns“ von dem Ende einer Beziehung und dem Umgang der
Protagonistin mit dem Trennungsschmerz.
Wrens Eltern sind geschieden und ihr Vater lebt seit vielen
Jahren mit seiner zweiten Frau in den USA. Weil sie Abstand zu ihrem früheren
Verlobten gewinnen möchte, entscheidet sie sich dazu, die beiden zu besuchen,
die seit kurzem eine Farm für Obst und Gemüse in Indiana betreiben. Mehr und
mehr wird ihr bewusst, dass sie früher die Schuld für den Weggang ihres Vaters
bei sich gesucht hat. Seither hat sie sich von Personen distanziert, die
versuchten, ihr nahe zu kommen, weil sie befürchtete, gefühlsmäßig verletzt zu
werden. Die Trennung von ihrem Verlobten scheint ihre Vermutungen zu
bestätigen.
In der Nähe ihres Vaters lebt ihre inzwischen verheiratete
Halbschwester Bailey. Ihr Verhältnis zueinander war bisher so, dass sie
einander akzeptieren, aber nicht besonders zugeneigt waren. Wren ist
eifersüchtig über die Aufmerksamkeit, die ihr Vater ihrer Schwester zukommen
lässt. Als sie ihren Aufenthalt in Indiana verlängert, gewinnt Bailey mehr
Platz in Wrens Leben. Sie begreift, dass auch die Kindheit ihrer Schwester nicht
immer einfach war.
Bei einem Kneipenbesuch lernt sie die beiden Brüder der
benachbarten Farm kennen, die in ihrem Alter sind. Von dem Jüngeren der beiden
fühlt sie sich von Beginn an hingezogen. Doch er verbirgt etwas in seinem Leben,
durch das er sich nicht auf sie einlassen kann. Lange Zeit waren seine
Reaktionen auf die vorsichtige Annäherung von Wren für mich als Leserin genauso
wie für die Protagonistin irritierend. Erst zum Ende hin deckt Paige Toon das
Geheimnis auf und gibt dadurch dem Verwirrspiel einen Sinn. Obwohl die Autorin
darauf hinweist, dass Alkohol keine Probleme löst, sind ihre Figuren ihm des
Öfteren über das Maß zugeneigt, was mich verwunderte.
Paige Toons Stärke liegt darin, innere Konflikte
darzustellen. Über viele unerwartete Höhen und Tiefen hinweg hoffte ich als
Leserin des Romans „Am Ende gibt es nur uns“, dass es für die Protagonistin
Wren ein Happy End für ihre Liebe geben wird. Gerne vergebe ich eine
Leseempfehlung für dieses berührende und einfühlsam geschriebene Buch.