Samstag, 24. Juni 2023

Rezension: Am Ende gibt es nur uns von Paige Toon

 


Rezension von Ingrid Eßer

Titel: Am Ende gibt es nur uns
Autorin: Paige Toon
Erscheinungsdatum: 26.04.2023
rezensierte Buchausgabe: Klappenbroschur mit gestalteten Klappen
ISBN: 9783810530899
-------------------------------------------------------------------

Die 33-jährige Architektin Wren ist glücklich, denn sie freut sich darauf, bald mit ihrem Verlobten Scott die Ehe zu schließen. Bei einer Kaffeepause an einem heißen Tag sieht sie ihn, wie er sich auf einer Bank mit seiner Angestellten unterhält. Seine Gesten und Blicke sprechen ihre eigene Sprache und Wren ist sich sicher, dass er eine neue Liebe gefunden hat, was sich bald darauf auch bestätigt. Die Engländerin Paige Toon schreibt in ihrem Roman „Am Ende gibt es nur uns“ von dem Ende einer Beziehung und dem Umgang der Protagonistin mit dem Trennungsschmerz.

Wrens Eltern sind geschieden und ihr Vater lebt seit vielen Jahren mit seiner zweiten Frau in den USA. Weil sie Abstand zu ihrem früheren Verlobten gewinnen möchte, entscheidet sie sich dazu, die beiden zu besuchen, die seit kurzem eine Farm für Obst und Gemüse in Indiana betreiben. Mehr und mehr wird ihr bewusst, dass sie früher die Schuld für den Weggang ihres Vaters bei sich gesucht hat. Seither hat sie sich von Personen distanziert, die versuchten, ihr nahe zu kommen, weil sie befürchtete, gefühlsmäßig verletzt zu werden. Die Trennung von ihrem Verlobten scheint ihre Vermutungen zu bestätigen.

In der Nähe ihres Vaters lebt ihre inzwischen verheiratete Halbschwester Bailey. Ihr Verhältnis zueinander war bisher so, dass sie einander akzeptieren, aber nicht besonders zugeneigt waren. Wren ist eifersüchtig über die Aufmerksamkeit, die ihr Vater ihrer Schwester zukommen lässt. Als sie ihren Aufenthalt in Indiana verlängert, gewinnt Bailey mehr Platz in Wrens Leben. Sie begreift, dass auch die Kindheit ihrer Schwester nicht immer einfach war. 

Bei einem Kneipenbesuch lernt sie die beiden Brüder der benachbarten Farm kennen, die in ihrem Alter sind. Von dem Jüngeren der beiden fühlt sie sich von Beginn an hingezogen. Doch er verbirgt etwas in seinem Leben, durch das er sich nicht auf sie einlassen kann. Lange Zeit waren seine Reaktionen auf die vorsichtige Annäherung von Wren für mich als Leserin genauso wie für die Protagonistin irritierend. Erst zum Ende hin deckt Paige Toon das Geheimnis auf und gibt dadurch dem Verwirrspiel einen Sinn. Obwohl die Autorin darauf hinweist, dass Alkohol keine Probleme löst, sind ihre Figuren ihm des Öfteren über das Maß zugeneigt, was mich verwunderte.

Paige Toons Stärke liegt darin, innere Konflikte darzustellen. Über viele unerwartete Höhen und Tiefen hinweg hoffte ich als Leserin des Romans „Am Ende gibt es nur uns“, dass es für die Protagonistin Wren ein Happy End für ihre Liebe geben wird. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung für dieses berührende und einfühlsam geschriebene Buch. 


-->