Mary Shelleys Buch „Frankenstein“ ist ein Schauerroman mit
Elementen aus dem Sciene Fiction. Die Geschichte ist verschachtelt geschrieben
und zum ersten Mal l1818 veröffentlicht. Darin schreibt der Abenteurer Robert Walton während einer
Fahrt in den Norden, bei der er sich die Entdeckung neuer Länder erhofft und
die Lüftung des Geheimnisses des Magnetismus, an seine Schwester in England von
einer Begegnung besonderer Art. Während das Schiff, auf dem er als Kapitän
unterwegs ist, von Eisschollen eingeschlossen ist, nehmen sie den aus Genf
stammenden Naturwissenschaftler Frankenstein an Bord, dem es ein dringendes
Bedürfnis zu sein scheint, sein Leben zu erzählen.
Robert Walton hört ihm zu und macht weitreichende
Aufzeichnungen, die er an seine Schwester schickt. Dennoch wird die
Haupthandlung des Romans in der Ich-Form von Frankenstein erzählt. Aufgrund
seines regen Interesses hat er sich sämtliches bekanntes Wissen über Chemie und
Physik angeeignet und damit aus unbelebten Teilen ein Monster geschaffen, vor
dem er selbst Angst bekommt, als es erwacht. Mehrere Jahre später stellt
Frankenstein fest, dass ein geliebtes Familienmitglied von dem Unwesen ermordet
wurde. Das Monster sucht ihn auf und fordert, dass er für ihn eine Gefährtin
konstruiert. Sollte er ihm nicht Folge leisten, werden seine Freunde nach und
nach getötet werden.
Mary Shelley nennt keine Details über die Erschaffung des
Monsters. Sie schrieb das Buch in einer Zeit, in der Galvinismus und
Elektrizität neu entdeckt und eifrig diskutiert wurden. Die Überlegungen sind
hochaktuell, denn so wie damals über die Belebung des menschlichen Körpers
spekuliert wurde, so wird heute darüber nachgedenkt, inwieweit Künstliche
Intelligenz den menschlichen Intellekt ersetzen kann. Die Autorin schafft in
ihrem Werk Kontraste zwischen bezaubernden Naturlandschaften und der meist
vorherrschenden düsteren Stimmung von Frankenstein. Sowohl Schöpfer wie
Geschaffener sehnen sich nach Liebe, um der Einsamkeit zu entkommen. Die
Geschichte zeigt, welche Ausmaße möglich sind, wenn körperliche Überlegenheit
gegen Intellekt eingesetzt wird, wobei keiner der Kontrahenten dazu bereit ist,
seine Macht aufzugeben.
Die Schmuckausgabe aus der Serie Biblioteca Obscura der
arsEdition stattet den Roman „Frankenstein“ von Mary Shelley opulent aus,
sowohl optisch wie auch haptisch. Der polnische Gegenwartskünstler Marcin Minor
hat das Buch passend zum Inhalt mit finsteren Illustrationen in grauen und
blutroten Farbtönen ausgestattet. Ein wahrlich gruseliges Leseereignis!