Die Aufmachung des Romans „An Optimist`s Guide to Heartbreak“
der US-amerikanischen Autorin Jennifer Hartmann ist ein Hingucker. Die zerfallenden
Blüten weisen auf den Aspekt der Geschichte hin, dass Leben vergänglich ist.
Die beiden Hauptfiguren haben es bereits mehrfach schmerzlich erfahren, dass sie
eine geliebte Person verloren haben. Die 22-jährige Lucy Hope und der etwas
mehr als zwei Jahre ältere Callahan Bishop, kurz Cal gerufen, waren früher Nachbarn
und Besties. Auch Cals Schwester Emma gehörte dazu. Doch dann ist etwas geschehen,
was ihre Familien dazu gebracht hat, wegzuziehen. Die Schrift auf dem Farbschnitt
nimmt Anspielung auf das Tagebuch von Emma, das Lucy in deren damaligem zuhause
findet, nachdem sie das Haus, zehn Jahre nach dem Wegzug der Bishops mit
geerbtem Geld gekauft hat.
In der Geschichte stellt Jennifer Hartmann der Optimistin
Lucy den meist mürrischen Cal gegenüber. Beide sind gutaussehend und Single. Lucy
hat sich dazu entschlossen, selbständiger zu werden. Der erste Schritt dazu war
der Hauskauf, der zweite soll nun eine Anstellung sein, die sie in der
Werkstatt von Cal am Empfang findet. Nebenbei spielt sie jede Woche eine kurze
Session in einer Weinbar. Der Schreibstil der Autorin ist leicht lesbar. Bis fast
zum Ende fungiert Lucy als Ich-Erzählerin, wodurch ihre Gefühle deutlich werden:
ihre anhaltende Trauer, aber auch die Freude über vergangene schöne Erfahrungen
und ihre Liebe zur Musik und zu ihren Hunden. Es geschieht häufiger, dass sie sich
unüberlegt äußert und dadurch eine ungewollte Reaktion bei der mit ihr kommunizierenden
Person hervorruft. Sie trägt ein dunkles Geheimnis mit sich und hat die Vorstellungen
zu ihrer Zukunft daran angepasst. Die Autorin lässt Lucy auf eine Fortsetzung
der alten Freundschaft zu Cal hoffen und beschreibt das in ihrer Protagonisten erwachende,
immer stärkere tiefe Empfinden, welches nicht sein soll.
Ich empfand den Roman als konstruiert, was allerdings für
hintergründige Spannung in Bezug auf das Liebesverhältnis der beiden
Hauptfiguren sorgt. Einiges konnte ich nicht nachvollziehen zum Beispiel, dass
das alte Haus in kurzer Zeit renoviert ist. Eine wichtige Reparatur erledigt
sich in wenigen Tagen, wozu es reicht, dass Lucys Onkel als Bauunternehmer
tätig wird, Geld scheint keine Rolle zu spielen, doch es erfüllt den Zweck, dass
Lucy eine andere Bleiben finden muss. Für mich blieb im Dunkeln, wieso Lucy ohne
jeden beruflichen Abschluss und ohne Erfahrung Büroarbeiten nach kurzer
Einweisung erledigen kann. Auch hat es sich mir nicht erschlossen, warum plötzlich
an einem Sonntag eine Inventur erfolgen sollte. Cal war mir als Figur von Beginn
an unsympathisch mit seiner schroffen Art, die Lucy ihm ein ums andere Mal
verzeiht, was ich als seltsam empfand.
„An Optimist`s Guide to Heartbreak“ ist ein netter Roman aus
dem New-Adult-Genre. Es sorgt für ein paar unterhaltsame Stunden und punktet
mit einem dramatischen Szenario, konnte mich durch die Figurengestaltung und
deren Miteinander aber nicht vollständig überzeugen.