In ihrem Roman „Das Licht in den Birken“ erzählt Romy Fölck
von einer Schicksalsgemeinschaft, die sich auf Bennos Gnadenhof für Tiere in
der Lüneburger Heide zusammenfindet. Der Hof ist hoch verschuldet und deshalb
hat Benno das ursprüngliche Kesselhaus renoviert und dort zwei Wohnungen
eingerichtet. Thea hat eine davon gemietet. Sie ist Mitte Fünfzig und hat
jahrelang eine der Herden Ziegen in Portugal gehütet, die präventiv Wälder
reinigen und dadurch die Brandgefahr verringern. Kaum ist sie eingezogen,
findet Benno beim Holzsammeln im nahegelegenen Forst Juli, eine junge
verunfallte Frau, der er Unterkunft bietet, bis sie weiterwandern kann.
Thea, Benno und Juli haben jeweils ihr Päckchen aus der
Vergangenheit zu tragen. Mit Respekt füreinander akzeptieren sie die Launen der
anderen und gewähren ihnen den benötigten Freiraum. Die Geschichte spielt
innerhalb von zwei bis drei Wochen. Für diesen kurzen Zeitraum laufen die
Geschehnisse in eiligem Tempo ab. Die Figuren entwickeln sehr zügig Nähe und
Mitgefühl, so dass sie sich der Probleme der anderen annehmen und
schnellstmöglich eine Lösung anbieten, was auf mich allerdings teils
unrealistisch wirkte. Leider fand ich die Begründung für die Rückkehr von Thea
nach Deutschland nicht vollständig überzeugend, denn ihr hatte es in Portugal eigentlich
sehr gut gefallen. Gerne hätte ich mehr über ihr früheres Leben auf
Wanderschaft erfahren. Auch die Sinneswandlung von Julis Mutter in Bezug auf ihr
Verhältnis zur Tochter kam meiner Meinung nach recht plötzlich.
Die im Roman verarbeiteten Themen wie beispielsweise Wechseljahre,
Verarbeiten einer Scheidung, Ertrag bringende Umgestaltung eines Gehöfts und
Selbstverwirklichung sind interessant und tragen zum Unterhaltungswert des
Romans bei. Manchmal ecken die Charaktere mit den von ihnen angebotenen
Lösungen zur Problembewältigung auch an und sorgen damit für Abwechslung in der
zuweilen absehbaren Entwicklung der Handlung.
Romy Fölck beschreibt in ihrem Roman „Das Licht in den Birken“ die zunehmende Freundschaft dreier sehr unterschiedlicher Figuren, die sich auf einem landwirtschaftlichen Anwesen zusammenfinden. Innerhalb kürzester Zeit bewältigen sie durch gegenseitige Unterstützung die größten Schwierigkeiten. Wer einen Feel-Good-Roman sucht ist hier richtig.