Wer häufiger einen Krimi oder Thriller von Arno Strobel
liest, weiß, dass er gerne neue technische Errungenschaften in seine spannenden
Stories einbaut. So ist es auch bei Band 4 seiner Serie „Mörderfinder“. Im
Untertitel „Stimme der Angst“ deutet sich an, das eine Künstliche Intelligenz,
die Stimmen nachstellen kann, zum Tatverlauf beiträgt. Von dem Hinweis auf die
Wayback Machine, die eine Rolle in der Aufklärung des Falls spielt, war ich
fasziniert, denn es ist ein sehr ambitioniertes Projekt, von dem ich vor langem
bereits andeutungsweise gelesen hatte.
Auch im vierten Fall für den früheren Kriminalkommissar und
jetzigen Fallanalytiker Max Bischoff schont der Autor seinen Protagonisten
nicht. Max hat von Beginn an psychisch darunter zu leiden, dass eine ihm
nahestehende Person entführt wird, was ihn triggert, denn nicht nur seine
Schwester Kristin wurde in einem früheren Fall gekidnappt, sondern ebenfalls
seine Geliebte, die in Folge dessen verstarb. Diese Fälle sind in der Trilogie „Im
Kopf des Mörders“ nachlesbar.
Wie bei jedem Band der Serie beschreibt Arno Strobel wieder in
kursiv gesetzten Einschüben, was das Opfer beziehungsweise die Opfer in der
Hand des Täters in einer ausweglosen Situation empfindet. Außerdem werden die Grübeleien
von Max kursiv herausgehoben, wenn er versucht nachzuempfinden, was der
Delinquent sich bei der Verübung der Straftat/Straftaten gedacht hat. Im
vorliegenden Fall begegnet man als Lesende vielen aus vorigen Fällen bekannten Personen.
Doch nach einigen unerwarteten Wendungen und einem sich spannungsmäßig
zuspitzenden Finale setzt der Autor am Ende seine Figuren neu.
Ich bin gespannt, ob die Serie „Mörderfinder“ abgeschlossen
ist, aber ich vermute, dass Max Bischoff in einer neuen Rolle auf jeden Fall
bald schon in einem weiteren Fall ermitteln wird. „Stimme der Angst“ ist ein
Must-Read für alle Arno Strobel- und „Max Bischoff-Fan. Der Thriller kann aber
auch unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden und gerne vergebe ich
eine Leseempfehlung für alle Freunde der Spannung.