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Freitag, 30. August 2024

Rezension: Blue Sisters von Coco Mellors


Blue Sisters
Autorin: Coco Mellors
Übersetzerin: Lisa Kögeböhn
Hardcover: 443 Seiten
Erschienen am 30. August 2024

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Die Schwestern Avery, Bonnie, Nicky und Lucky Blue sind in New York in einer Drei-Zimmer-Wohnung aufgewachsen. Ihre Mutter hat sich mehr um den alkoholkranken Vater gekümmert als um die Schwestern, weshalb Avery als Älteste diese Rolle ausgefüllt hat, bevor sie mit 19 ausgezogen und einige Zeit untergetaucht ist. Als Nicky mit Mitte 20 stirbt, erschüttert das die Leben der anderen Schwestern in ihren Grundfesten. An Nickys erstem Todestag verkündet ihre Mutter, dass die die Wohnung in New York, in der zuletzt nur noch Nicky lebte, verkaufen zu wollen. Die drei Schwestern, die über den Globus verteilt sind und zuletzt nur sporadisch Kontakt pflegen, müssen sich entscheiden, ob sie noch einmal in die Wohnung zurückkehren und Nickys Sachen durchsehen möchten. 

Nach einem kurzem Prolog, der mir in aller Kürze einen Überblick gab, wer die einzelnen Schwestern sind und was sie bislang erlebt haben, beginnt die Geschichte an Nickys erstem Todestag. Die Kapitel sind abwechselnd aus den Perspektiven von Avery, Bonnie und Lucky geschrieben, sodass ich die Gelegenheit hatte, jede von ihnen besser kennenzulernen. 

Die drei haben alle mit ihren ganz eigenen Problemen zu kämpfen. Avery ist Anwältin und lebt mit ihrer Frau Chiti in London. Nachdem sie in ihren Zwanzigern eine Weile heroinabhängig war und auf der Straße lebte ist sie seit mehreren Jahren clean und hat Karriere gemacht. Doch Chtis Kinderwunsch wird immer größer und Avery weiß nicht, ob sie Mutter sein will. Bonnie war eine erfolgreiche Profiboxerin, bevor sie kurz nach Nickys Tod einen Kampf verloren und ihre Karriere beendet und den Kontakt zu Pavel, der sie jahrelang trainiert hat, abrupt abgebrochen hat. Jetzt arbeitet sie als Türsteherin. Lucky ist ein erfolgreiches Model, doch ihre zunehmend ausschweifenden Alkohol- und Drogenexzesse machen sie unzuverlässig und ihre Agentur droht, sie fallenzulassen.

Es gibt also einiges an Erzählstoff und ich war neugierig, wie sich die Leben der Drei weiter entwickeln werden. Nickys Tod hat sie alle erschüttert, aber ansonsten sieht es zunächst nicht so aus, als würden die Geschichten der Schwestern zusammenfinden, von einzelnen Telefonaten abgesehen. Das ändert sich jedoch im Laufe der Geschichte. Bis dahin durchlebte ich mit den Charakteren Ups and Downs bei ihren Versuchen, die Kontrolle über ihr Leben zu behalten. Für meinen Geschmack nahm das Thema Drogen und Sucht dabei einen etwas zu großen Teil ein, ich hätte mir hier noch mehr unterschiedliche Themen gewünscht. Insgesamt hat mir der einfühlsame Ton der Geschichte gefallen. Ich fand es interessant zu beobachten, wie sich das Verhältnis der Schwestern zueinander verändert und sie sich schließlich gegenseitig Kraft geben können, um trotz der erlebten Verluste ihren Weg weiterzugehen. Ein Roman für alle, die in eine emotionale und moderne Familiengeschichte eintauchen möchten.