Dienstag, 13. August 2024

Rezension: Yoko von Bernhard Aichner


Yoko
Autor: Bernhard Aichner
Hardcover: 336 Seiten
Erschienen am 13. August 2024

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Yoko hat einige Jahre als Metzgerin an der Seite ihres Vaters gearbeitet. Nach dessen Tod hat sie die Räumlichkeiten jedoch zur Glückskeksmanufaktur umgestaltet. Mit ihrem kleinen Unternehmen beliefert sie diverse chinesische Restaurants. Dabei trifft sie eines Tages am Hintereingang eines Restaurants auf zwei Männer, die einen Hund bis zum Tod quälen. Yoko mischt sich ein und wird selbst zum Opfer. Danach fühlt sie sich tagelang ohnmächtig, bis ein neuer Gedanke in ihr heranreift: Sie will die Männer ausfindig machen und sich rächen. Bald macht sie sich noch mehr Feinde, die vor absolut nichts zurückschrecken.

Gleich zu Beginn des Thrillers wurde ich Zeugin von grausamen Szenen, nach denen Yokos Leben in Scherben liegt. Kurze Sätze und ein schnörkelloser Stil brachten mich schnell mitten ins Geschehen, das mit hohem Tempo voranschreitet. Ich erfuhr mehr über Yokos Aufwachsen bei ihrem inzwischen verstorbenen Vater, wo eine schockierende Enthüllung lauert, und ihrer Beziehung zu Maren, die ihr Bestes gibt, um Yoko beizustehen. Bevor ich mich versah zog Yoko bereits los in der festen Absicht, einen Mord zu begehen.

Ich hatte leider von Beginn an Probleme damit, mich auf die Geschichte einzulassen. Es gibt wenig Rahmenhandlung, man erfährt das Nötigst über Yoko, bevor sich die Handlung auf den Rachefeldzug fokussiert. Dabei fand ich es erstaunlich, dass Yoko so leicht an Informationen gelangen kann. Außerdem fand ich es einfach zu weit hergeholt, dass eine schwer traumatisierte Glückskeksbäckerin plötzlich zur gnadenlosen Rächerin wird, die der chinesischen Mafia die Stirn bietet. Prinzipiell mag ich temporeiche Thriller, die Nervenkitzel bieten, dieser hat meinen Geschmack leider nicht getroffen.

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