Dienstag, 24. September 2024

Rezension: Weil wir längst woanders sind von Rasha Khayat

 


Rezension von Ingrid Eßer

Titel: Weil wir längst woanders sind
Autorin: Rasha Khayat
Erscheinungsdatum: 13.08.2024
rezensierte Buchausgabe: Taschenbuch
ISBN: 9783832164096
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Die Geschwister Basil und Layla haben ihre Kindheit in Saudi-Arabien verbracht, dort, wo ihr früh verstorbenen Vater geboren wurde. Die Familie wanderte dann nach Deutschland aus, der Heimat der Mutter. In ihrem Roman „Weil wir längst woanders sind“ zeigt Rasha Khayat, wie unterschiedlich sich die Gefühle und Einstellungen der beiden Geschwister über die weiteren Jahren hinweg entwickelt haben. Basil, 31 Jahre alt und immer noch Student mit Aushilfsjob, wird von der jüngeren Layla nach Saudi-Arabien eingeladen, wo sie im Rahmen der Familie traditionell heiraten wird.

Als Leserin begleitete ich Basil auf seiner Reise und verfolgte seine Erlebnisse und dazu seine Gedanken als Ich-Erzähler. Basil versucht Verständnis für den Entschluss seiner freiheitsliebenden Schwester aufzubringen, dass sie sich den vielen Regeln, denen arabischen Frauen unterliegen. zukünftig beugen will.

Die Kindheit der Autorin ist ähnlich verlaufen wie die ihrer Protagonisten. Ihre Geschichte ist ein Vergleich und eine Auseinandersetzung der beiden verschiedenen Welten, die besonders gut und vor allem authentisch durch das eigene Wissen darum gelingt. Rasha Khayat bietet ihren Figuren den Raum, sich selbst zu verwirklichen. Sie können so leben, wie sie es aufgrund ihrer Erfahrungen, als gut empfinden. Für mich bedeutete es, Einblicke in die ansonsten wenig beschriebene familiäre Welt des Staats auf der Arabischen Halbinsel zu erhalten.

In einem, dem Roman angehängten Essay der Autorin, indem sie ihre eigenen Gefühle beim Wandeln zwischen den Welten darstellt, kommt zum Ausdruck, dass in Deutschland häufig erwartet wird, dass Personen jenseits des von uns gesehenen Durchschnitts, sich anpassen. Dabei wird aus dem Blick verloren, dass dadurch die Diversität menschlichen Lebens schwindet.  

„Weil wir längst woanders sind“ von Rasha Khayat ist ein Roman, den es sich lohnt, zu lesen.

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