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Als Leserin wurde ich auf den ersten Seiten ohne große Erklärungen gleich mitten ins Geschehen hineingeworfen und begleitete Aria, Marion und die Kinder bei ihrem Weg aus der Klinik ans Meer. Schnell merkte ich, dass ich mich in einem dystopischen Szenario wiederfand, wobei nicht genau erklärt wird, was eigentlich geschehen ist. Die Welt scheint am Abgrund zu stehen und Aria ist fest entschlossen, die Kinder und später auch das Pferd zu retten und zu beschützen, solange es geht.
Im Interview hat die Autorin berichtet, sich an Bildern entlangzuschreiben, die sie vor sich sieht. Diese Herangehensweise ist beim Lesen des Romans zu spüren. Sie schafft mit ihren Worten kraftvolle und lebendige Szenen, die im Kopf bleiben. Zwischen diesen gibt es unterschiedlich große Zeitsprünge, der Fokus liegt mehr darauf, einzelne starke Momente einzufangen als den Leser durch den Fluss an Ereignissen zu führen. Mich hat Stefanie vor Schulte mit dieser Erzählweise sehr gut abholen können.
Aria ist eine Person, die über viel mentale Stärke und einen unbeugsamen Willen verfügt. Was sie sich einmal in den Kopf gesetzt hat möchte sie auch erreichen. Sie hat die Kinder ans Meer gebracht, und nun möchte sie auch das Pferd retten, obwohl wenn sie dafür viel Unverständnis erntet. Kurze Rückblicke geben einen Einblick in prägende Momente ihrer Jugend und machen noch verständlicher, warum sie gewisse Entscheidungen trifft. Auch die weiteren Frauenfiguren im Buch sind interessant und anpackend und nicht bereit, sich dem Willen der Männer zu beugen. Ich habe sie gerne auf einer Suche nach einem Platz in der untergehenden Welt begleitet. Mir hat dieser aufs Wesentliche beschränkte Roman, der bewusst nicht alles erklärt, sondern einzelne starke Bilder schafft, die nachhallen, sehr gut gefallen.