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Freitag, 22. November 2024

Rezension: Agatha Christie Classics: Hercule Poirots Weihnachten - Ein Poirot-Krimi als Comic gestaltet von Isabelle Bottier und illustriert von Callixte


Rezension von Ingrid Eßer

Titel: Agathe Christie: Hercule Poirots Weihnachten
Ein Poirot-Krimi
Autorin: Agathe Christie
Gestaltung: Isabelle Bottier
Illustrationen: Callixte
Übersetzung aus dem Französischen: Thomas Schöner
Erscheinungsdatum: 01.10.2024
Verlag: Carlsen Comics (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Hardcover
ISBN: 9783551804266
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Der Klassiker der berühmten Krimiautorin Agatha Christie „Hercule Poirots Weihnachten“ ist im Verlag Carlsen Comics als Graphic Novel für Erwachsene erschienen. Das Szenario wurde von Isabelle Bottier gestaltet, während Callixte die Zeichnungen erstellt hat. Bisher habe ich den zugrundeliegenden Roman nicht gelesen, so dass ich die Handlung nicht vergleichen kann. Auf dem Vorsatz des Buchs wird eine schön in Szene gesetzte Übersicht mit den Handlungsorten der verschiedenen Hercule Poirots Krimis der erfolgreichen, längst verstorbenen britischen Schriftstellerin gegeben. Die vorliegende Geschichte spielt im Herrenhaus Gorston Hall im englischen Longdale.

Der betagte Unternehmer Simeon Lee lässt kurz vor Weihnachten seine Familie zusammenkommen. Es versammeln sich der älteste Sohn George mit seiner verschwenderischen Angetrauten, der unterwürfige Alfred mit seiner Frau, der seiner Mutter nachtrauernde David mit Ehefrau Hilda sowie den bisher des Hauses verbannten Harry. Hinzu gesellen sich noch die allseits bisher unbekannte Enkelin des Hausherrn, deren Mutter inzwischen in Spanien verstorbenen ist und der Sohn eines Geschäftsfreunds von Simeon Lee. Einige Zeit, nachdem der Unternehmer verkündet hat, dass er sein Testament ändern werde, wird er in seinem Zimmer ermordet aufgefunden. Die Tür ist von innen verschlossen. Zwischen umgestürzten Möbeln findet die Enkelin ein Stück Gummi, das zu einem wichtigen Beweisstück wird.

Der Krimi spielt an wenigen Tagen in einem begrenzten Umfeld. Jeder der Anwesenden, einschließlich des alterssichtigen Butlers und eines zufällig anwesenden Polizeibeamten könnte einen Grund gehabt haben, dem despotischen Simeon Lee das Leben zu nehmen. Hercule Poirots wird nur deshalb hinzugerufen, weil er einem guten Freund einen Gefallen tun möchte. Die Titelfigur beobachtet, achtet auf Details und spricht mit den Anwesenden, so wie man es auch aus anderen Fällen von ihm kennt. Obwohl die Illustrationen nur jeweils einen statischen Moment wiedergeben können, spiegeln sich im Minenspiel und den dargestellten Gesten die Gefühle der Personen wider, so dass Wut, Entrüstung, Erstaunen und Erschrecken klar zu erkennen sind. Im Finale versammelt sich der erweiterte Kreis der Familie. Der belgische Privatdetektiv bringt seine Argumente überzeugend vor. Während es in der kriminellen Handlung bereits Wendungen gab, sorgt das Ende mit der Entlarvung des Täters für eine besondere Überraschung.

Als Leserin verfolgte ich die Missgunst der Familienmitglieder und sammelte die vorgebrachten Motive ebenso wie die Alibis für das Verbrechen. Auf diese Weise konnte ich miträtseln, wer die Tat verübt hat. Gerne empfehle ich diese umgearbeitete, gekürzte Fassung des Krimiklassikers an Lesende von Kriminalromanen weiter.