Rezension von Ingrid Eßer
Titel: Baskerville Hall - Das geheimnisvolle
Internat der besonderen Talente
Autorin: Ali Stanish
Übersetzerinnen aus dem Englischen: Sandra Knufinke und Jessika Komina
Erscheinungsdatum: 22.07.2024
Verlag: Hanser (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Hardcover
ISBN: 9783446279797
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Der Roman „Baskerville Hall – Das geheimnisvolle Internat
der besonderen Talente“ nimmt Kinder ab 10 Jahre, Jugendliche und Erwachsene
mit ins 19. Jahrhundert, genauer gesagt ins Jahr 1968. Die US-amerikanische
Autorin Ali Standish hat für ihren fiktiven Protagonisten bewusst den Namen
Arthur Doyle gewählt. Damit nimmt sie Bezug auf den Schriftsteller; der die Roman
über den Detektiv Sherlock Holmes geschrieben hat. Nach dessen Freund Dr. John
Watson ist ein Lehrer des Protagonisten benannt. In der Geschichte begegnet der
Lesende noch mehr bekannten Namen aus den Büchern des berühmten Autors.
Beispielsweise heißt Arthurs bester Freund James Moriarty und weitere
Mitschülerinnen sind Mary Morstan und Irene Eagle.
Der neunjährige Arthur ist bisher in ärmlichen Verhältnissen
in Edinburgh aufgewachsen. Er beschließt, sich eine Arbeit zu suchen, statt
weiter zur Schule zu gehen. Doch dann erhält er eine Einladung dazu, bereits ab
dem nächsten Tag das englische Internat Baskerville Hall zu besuchen. Es fallen
für die Familie keine Kosten an. Er wundert sich zwar, aber seine Mutter ist
begeistert. Die Unterrichtsmethoden der Schule sind unkonventionell. Leider
findet Arthur nicht nur Freunde. Eines Tages erhält er ein mysteriöses
Schreiben, dass ihn zu mehreren Prüfungen auffordert. Nach deren Bestehen würde
er einer geheimen Vereinigung angehören, die dafür sorgt, dass ihre Mitglieder
nach Abschluss der Schule erfolgreich im Berufsleben sind. Nach ersten Bedenken
kann Arthur sich keine bessere Möglichkeit vorstellen, damit seine Familie
stolz auf ihn ist.
In diesem Auftakt einer Reihe vermischt die Autorin klassische
Elemente eines Detektivromans mit solchen, die man aus der Fantasy kennt. Es
gibt ungewöhnliche Tiere, mysteriöse Figuren und einen Zeitreisefaktor. Immer
wieder kommt es zu Situationen, in denen Arthurs Beobachtungsgabe und seine
Logik gefragt sind. Dann schlussfolgert der Protagonist genauso wie sein Vorbild,
nach dem Ali Standish ihn erdacht hat. Die Talente der Schule beschäftigen sich
mit Technik, die für die 1860er Jahre fortschrittlich und zukunftsweisend ist.
Arthur lernt viel Neues, dass auch für die Lesenden interessant ist.
Durch eine erste Szene, bei der Arthurs kluger Verstand
gefragt ist, kommt direkt Spannung auf. Bei seinem Eintreffen im Internat lernt
er zunächst seine Mitschülerinnen und Mitschüler sowie die Lehrenden kennen.
Danach steigt die Spannungskurve erneut an und bleibt auf einem höheren Level
bis zum Schluss. Arthur beteiligt sich an der Aufklärung eines Einbruchs und
des mehrfachen Herunterfallens eines Gemäldes. Nicht immer handelt er konform
mit den Schulregeln und manchmal bangt der Lesende darum, ob er vom Internat
verwiesen wird.
Am Ende des Buchs gibt es außerhalb der Geschichte einen kurzen Abriss zum Leben des Schriftstellers Arthur Conan Doyle, dem sich Fotos und Zeichnungen seiner Person anschließen. Ein Cliffhanger am Schluss lässt mich ungeduldig auf den nächsten Band der Kinderbuchreihe warten, der Anfang 2025 erscheinen wird. Gerne empfehle ich diese abenteuerliche Detektivgeschichte mit mystischen Elementen weiter.