für frostige Nächte
Jess Kidd, Catriona Ward, Susan Stokes-Chapman, Laura Purcell
Übersetzerin aus dem Englischen: Sibylle Schmidt
Das Buch „Wintergeister“ versammelt sechs Geschichten
verschiedener AutorInnen und wird dem Untertitel „Schaurige Geschichten für
frostige Nächte“ gerecht. Die Erzählungen sind jeweils rund vierzig Seiten lang
und nehmen die Lesenden mit in vergangene Zeiten, die etwa fünfzig bis über zweihundert
Jahre zurückliegen. Lange raschelnde Kleider der Damen, weitläufige
Räumlichkeiten in Herrenhäusern und steife Umgangsformen tragen zu der
durchgehend düsteren Grundstimmung bei.
Mal glaubt eine Schriftstellerin mit Schreibblockade einen
Dämon zu sehen. In einer anderen Geschichte erfährt ein Schauspieler, der seit
Jahren zu Silvester im gleichen Stück spielt, dass daran plötzliche Änderungen
vorgenommen wurden. Ein älteres Waisenkind hat den Auftrag, einen Séancetisch
zu bedienen. Eine andere Story handelt von einer jungen Frau, die mit einer nur
für sie sichtbaren Kreatur spricht. Dagegen muss die Fächermacherin Honoria auf
dem Weg zu ihrem Geschäft den sogenannten Witwenweg nehmen, was ein Pfad ist,
der nur von einer hohen Hecke vom Friedhof verläuft. In der letzten Geschichte
des Buchs erzählt eine Gouvernante den von ihr betreuten Kindern zur
Abschreckung vom Kramper, der in manchen Gegenden eine den Nikolaus begleitende
Schreckgestalt ist.
Vielleicht hört sich das Vorstehende nicht unbedingt
schaurig an, aber den jeweiligen Gruselfaktor möchte ich nicht verraten. Geschrieben
wurden die Erzählungen von den erfolgreichen Schriftstellerinnen Bridget
Collins, Jess Kidd, Catriona Ward, Susan Stokes-Chapman, Laura Purcell sowie
dem preisgekrönten Autor Andrew Michael Hurley. Beim Lesenden wird die
Vorstellungskraft angesprochen, mit dem Gelesenen unerklärbare Phänomene zu
verbinden. Wer sich gerne gruselt, der wird sein Vergnügen an jeder der schaurig-schönen
Geschichten haben.