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Dienstag, 17. Dezember 2024

Rezension: Die Frau des Serienkillers von Alice Hunter

 


Rezension von Ingrid Eßer

Titel: Die Frau des Serienkillers
Autorin: Alice Hunter
Übersetzer aus dem Englischen: Rainer Schumacher
Erscheinungsdatum: 29.11.2024
Verlag: Lübbe (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Paperback
SBN: 9783757700966

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An dem Thriller „Die Frau des Serienkillers“, aus der Feder von Alice Hunter, hat mich interessiert, ob die Handlung einen hohen Spannungsbogen aufweisen kann, wenn der Titel bereits Aussagen über den Täter macht. Außerdem wollte ich mehr darüber erfahren, welche Rolle der Frau des Mörders zukommt. Die Geschichte spielt zum größten Teil in Banbury, einer Kleinstadt vor den Toren Londons.

Die Hauptfiguren Beth und Tom Hardcastle führen eine nach außen hin perfekte Ehe. Sie haben eine dreijährige Tochter und wohnen in einer Gegend, in der man seine Nachbarschaft kennt. Tom pendelt jeden Tag bis London, wo er in einer Bank arbeitet, während Beth in Banbury ein Café betreibt. Eines Tages wird Tom, nach einer verspäteten Heimkehr, zu Hause von der Polizei aufgesucht und mitgenommen. Zunächst heißt es, dass er nur ein paar Fragen zum spurlosen Verschwinden einer früheren Freundin von ihm beantworten soll. Schließlich wird er jedoch in Haft gesetzt.

Für Beth ist die Situation verstörend. Sie versucht ihren Mann vor dem Klatsch und Tratsch im Umfeld zu verteidigen, damit ihre Familie nicht in Verruf gerät. Gleichzeitig kämpft sie dafür, Imageschaden von ihrem Café fernzuhalten. Ihrer kleinen Tochter verheimlicht sie den Grund der Abwesenheit ihres Vaters. Sie will alles dafür tun, damit ihr Kind nicht stigmatisiert wird.

Die Geschichte wird hauptsächlich von Beth aus der Ich-Perspektive über die gegenwärtigen Ereignisse geschildert. Interessanterweise wechseln die Kapitel hin und wieder auch zu Tom, der darin von sich erzählt. Später erfährt man in Rückblicken mehr und mehr über die Ehejahre der beiden. Beinahe jedes der kurzen Abschnitte endet mit einer Andeutung, die den Lesenden veranlasst, rasch weiterzulesen, um die Information einordnen zu können. Am Anfang könnte man daran zweifeln, dass Tom ein Verbrechen begangen hat, denn er wird als smarte Person beschrieben. Langsam kristallisiert sich das Motiv von ihm als Täter heraus. Später erfährt man, wie es ihm gelungen ist, nach außen hin unbescholten zu bleiben.

Die Autorin liefert mit dem Buch ihr Debüt ab. Sie ist Psychologin und hat mit Strafgefangenen gearbeitet. Ihr Wissen über die Denkweise von Tätern hat sie in den Thriller einfließen lassen, wodurch das Handeln der Personen authentisch erscheint. Sehr bald wird dem Lesenden bewusst, dass Beth ebenfalls Geheimnisse haben muss. Es ist jedoch bis zuletzt kaum zu ahnen, in welchem Ausmaß die Protagonistin nicht nur eine Tatsache verbirgt.

Der Thriller „Die Frau des Serienkillers“ von Alice Hunter hält die Spannung bis zum Schluss, der nochmals mit einer Wendung aufwartet. Daraus wird auch das stellenweise eigenwillige Verhalten von Beth verständlicher. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung.