Band 2: Das Zeichen der Fünf
Autorin: Ali Standish
Übersetzerinnen aus dem Englischen: Sandra Knuffinke und Jessika Komina
Erscheinungsdatum: 28.01.2025
Verlag: Hanser (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Hardcover
ISBN: 9783446279803
Im Jugendbuch „Baskerville Halle – Das Zeichen der Fünf“ der
US-Amerikanerin Ali Standish kehrt der schottische Protagonist Arthur Doyle nach
den Weihnachtsferien zurück in das titelgebende Internat. Auf seiner Hinreise
wird er beschattet, denn sein Lehrer und Vorbild Sherlock Holmes sorgt sich um
seine Sicherheit. Anlass dazu gibt die Einmischung von Arthur in die
Machenschaften des Grünen Ritters über die man im ersten Band der Reihe „Das
geheimnisvolle Internat der besonderen Talente“ lesen konnte.
Durch ein belauschtes Gespräch erfährt Arthur, dass der
legendäre „Club des Kleeblatts“ wieder aufleben soll, deren Mitglieder ihm
nicht wohlgesinnt sind. Aufgrund bestimmter Anzeichen beginnt er, seinem Freund
und Zimmergenossen Jimmy zu misstrauen. Die folgende Zeit wird daher schwierig
für ihn, denn er überlegt einmal mehr, mit wem er seine scharfsinnigen
Beobachtungen teilen kann, die er mit detektivischem Spürsinn anstellt. Im
Laufe der Geschichte erkennt er, wie wichtig Freundschaften für ihn sind. Sein
eigenes Verhalten hinterfragt er, woraufhin er sich vornimmt, seinen Gefährten
mehr Verantwortung zuzutrauen.
Für die Erstklässler, zu denen Arthur gehört, steht der
Ideenwettbewerb der Schule an. Innerhalb weniger Wochen soll jede und jeder ein
einzigartiges Projekt fertigstellen, das die Chance bietet, frühzeitig in einen
der fünf Schulzirkel aufgenommen zu werden. Doch bevor Arthur dazu kommt, einen
eigenen Beitrag zu entwickeln, geschieht etwas Unvorstellbares: Sherlock Holmes
fällt aufgrund einer Vergiftung ins Koma. Bei der Suche nach dem Täter erweisen
er und seine Freunde sich als tatkräftige Ermittler. Jedoch bleibt Sherlock
Holmes nicht das einzige Opfer.
Bereits nach wenigen Seiten fühlte ich mich wieder in der
Geschichte angekommen. Der Einstieg fiel mir leicht, auch weil mir die
Hauptfiguren und die Örtlichkeiten des Internats durch den ersten Teil bekannt
waren. Ali Standish versteht es, von Anfang an Spannung aufzubauen. Dadurch,
dass Arthur observiert wird, wurde mir als Leserin deutlich, dass die
Bedrohung, der Arthur vor den Ferien ausgesetzt war, längst nicht überwunden
ist.
Auf dem Protagonisten lastet ein gewisser Druck, denn durch
ein herausragendes Projekt und der vorzeitigen Einladung in einen der
Schulzirkel könnte er seine Familie stolz machen. Aber zunehmend fühlt er sich
einsam, denn seine Freundinnen und Freunde sind mit ihren eigenen Konzepten
beschäftigt. Währenddessen versucht er die Identität des Grünen Ritters
aufzudecken und hat bald eine Vermutung. Um an wichtige Informationen zu
gelangen, handelt er nicht immer nach den Regeln der Schule.
Ali Standish lässt ganz im Stil der klassischen
Sherlock-Holmes- Romane von Arthur Doyle, die für ihre Geschichte gestaltete
junge Figur des Autors mehrfach durch logisches Denken Schlussfolgerungen
ziehen, die entscheidende Hinweise zur Aufklärung von Verbrechen beitragen. Wie
im ersten Band der Reihe wird es teilweise magisch und mysteriös. Einige der
Figuren beschäftigen sich fasziniert mit dem Thema Unsterblichkeit, von denen eine
schließlich in einer faszinierend geschilderten Szene das Leben verliert. Am
Ende des Buchs findet sich ein Abriss über die eher unbekannten Seiten des
Schriftstellers Arthur Conan Doyle, ergänzt um Fotos aus seinem Leben.
„Das Zeichen der Fünf“ ist der zweite Band der „Baskerville Hall“-Reihe von Ali Standish, der mir noch besser gefallen hat als der erste Teil. Neben einer spannenden Detektivgeschichte steht die Freundschaft des Protagonisten und seiner Gefährten im Vordergrund. Als Leserin war ich beeindruckt von den vorgestellten technischen Errungenschaften, die bereits im Jahr 1869 möglich waren. Sehr gerne vergebe ich eine Leseempfehlung und freue mich auf die Fortsetzung, die im Frühjahr 2026 erscheinen soll. Vom Verlag wird das Buch für ein Lesealter ab 10 Jahren empfohlen.