Freitag, 7. März 2025

Rezension: Mörderfinder - Das Muster des Bösen von Arno Strobel

 


Rezension von Ingrid Eßer

Titel: Das Muster des Bösen,
Band 5 der Serie Mörderfinder
Autor: Arno Strobel
Erscheinungsdatum: 26.02.2025
rezensierte Buchausgabe: Broschur mit gestalteten Klappen
ISBN: 9783596711482
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Im fünften Fall der Reihe „Mörderfinder“ von Arno Strobel stehen der titelgebende Fallanalytiker Max Bischoff und der Psychologen Dr. Marvin Wagner kurz vor der Eröffnung ihrer gemeinsamen Detektei „WaBi Investigations“ in Düsseldorf. Während sie die Einweihungsfeier planen, werden sie aufgesucht und gebeten, in einem Fall von Kindesentführung tätig zu werden.

Der Täter aus Trier sitzt zwar in Untersuchungshaft, fürchtet jedoch, dass er eine Mitschuld an der vor zwei Tagen geschehenen Entführung eines Jungen aus Düsseldorf haben könnte. Anlass dazu ist eine ominöse Mail, die er vor kurzem erhalten hat. In ihr wird angekündigt, dass der Schreiber ihm zeigen wird, wie eine Geiselnahme erfolgreich ist. Wenig später wird der Junge tot aufgefunden. Alles deutet auf einen Rachefeldzug hin und Max, Marvin und der Kriminalpolizei bleibt nur wenig Zeit, bevor der Täter ein weiteres Opfer finden wird.

Normalerweise kann Max bei seinen Ermittlungen auf Hinweisen zu ehemaligen Kollegen bei der Kripo zählen. Auch Marvin hat ihm stets hilfreich zur Seite gestanden. Doch diesmal erhalten die beiden unfreiwillige Unterstützung, und das gleich doppelt. Da ihre Recherchen ins Stocken geraten, nehmen sie die Hilfe schließlich gerne an. Die Spur führt ins Darknet, wo sich Informationen rasant verbreiten, jedoch nicht immer der Wahrheit entsprechen. Dabei geraten sowohl Max als auch Marvin in Schwierigkeiten. Selbst als sie entsprechend des Untertitels „Das Muster des Bösen“ das Vorgehen des Täters entschlüsseln, bleibt es schwierig, potenzielle Opfer zu schützen, denn die Zahl ist schlicht zu groß.

Arno Strobel stellt in seinem Thriller mehrere Verdächtige vor, so dass es bis zum Ende in auch für den Lesenden spannend bleibt. Erneut erfuhr ich in kursiv gesetzten Kapiteln von der Gefühlslage des Täters vor und während seiner Verbrechen. Die Beschreibungen der Gewalttaten sind nicht für Feinfühlige geeignet. Aufgrund des Zeitdrucks und der hohen Arbeitsbelastung hat Max kaum Gelegenheit, sich wie gewohnt, in die Gedankenwelt des Mörders hineinzuversetzen. Das Thema Selbstjustiz als Hintergrund der Verbrechen stimmt nachdenklich. Der Schluss sorgt noch einmal für zunehmende Spannung und endet überraschend schnell.

Erneut ist Arno Strobel in seiner Serie „Mörderfinder“ mit dem fünften Band „Das Muster des Bösen“ ein Thriller gelungen, der durch einige unerwartete Wendungen für fesselnde Unterhaltung sorgt, falsche Fährten legt und den Lesenden miträtseln lässt. Für Fans der Reihe ist es erneut ein „Must-Have“, aber auch für Neueinsteiger eine Leseempfehlung, die ohne die Kenntnis der Vorgängerbände auskommt.


Donnerstag, 6. März 2025

Rezension: Zehn Bilder einer Liebe von Hannes Köhler

 


Rezension von Ingrid Eßer

Titel: Zehn Bilder einer Liebe
Autor: Hannes Köhler
Erscheinungsdatum: 27.02.2025
Verlag: FVA (Link zur Buchseite des Verlags)
rezensierte Buchausgabe: Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN: 9783637003265

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In seinem Roman „Zehn Bilder einer Liebe“ lässt Hannes Köhler den Lesenden an einer Liebesbeziehung teilhaben, die sowohl gute wie auch schlechte Zeiten durchlebt. Die Kapitel sind unterteilt und wechseln jeweils vom Protagonisten David zur Hauptfigur Luisa oder umgekehrt. Beginnend im April 2023 handeln vier der neun folgenden Kapitel in den kommenden Monaten des gleichen Jahrs in chronologischer Reihenfolge. Die übrigen fünf werfen Rückblicke bis ins Jahr 2012, als die Hauptfiguren sich kennenlernten. Das Cover; das ein tanzendes Paar zeigt, spiegelt bildhaft wider, dass David und Luisa sich auf unterschiedliche Weise in ihre Partnerschaft einbringen.

Vier Jahre nachdem der inzwischen dreißigjährige David Hausfeld und die etwa zehn Jahre ältere Luisa Schindejahn ein Paar wurden, wünschen sie sich ein gemeinsames Kind. Aus ihrer ersten Ehe hat Luisa bereits eine zehnjährige Tochter. Doch David, der als Einzelkind aufgewachsen ist und sich in der Vaterrolle wohlfühlt, träumt von einer eigenen größeren Familie. Mittlerweile beherrscht der unerfüllte Kinderwunsch den Alltag und belastet die Beziehung: Spannungen entstehen und Momente der Sprachlosigkeit über das Verhalten des Partners beziehungsweise der Partnerin. Als Leserin verfolgte ich, ob der Wunsch in den kommenden Monaten zur Wirklichkeit wird, aber auch, wie die Liebe der beiden Hauptfiguren sich in der Vergangenheit zu einer tiefen Verbundenheit entwickelt hat.

Hannes Köhler beschreibt eine Liebesgeschichte, wie sie sich im realen Leben abspielen könnte. Er zeigt auf, wie bedeutsam nicht nur Liebe und Zuneigung, sondern auch gemeinsame Zukunftsvorstellungen für eine Beziehung sind. Schwierig beim Elternsein ist oft die Vereinbarkeit von Beruf und Kinderbetreuung. Für Luisa als Köchin mit eigenem Restaurant erfordert das ständige Abstimmungsarbeit. Sie überlegt, ob ihr Unternehmen finanziell abgesichert genug ist, eine zweite Schwangerschaft zuzulassen. Unterdessen fragt David sich, ob er als Vater für Luisas Tochter austauschbar ist. Der Autor bildet feinfühlig den Kinderwunsch aus weiblicher und männlicher Perspektive ab mit allen damit verbundenen Hoffnungen, Ängsten und Enttäuschungen.

In seinem einfühlsam geschriebenen Roman „Zehn Bilder einer Liebe“ zeichnet Hannes Köhler ein nachvollziehbares Bild einer Liebesbeziehung in der heutigen Zeit. Er gewährt einen Blick auf die Gefühle seiner Hauptfiguren David und Luisa über Höhen und Tiefen des Liebesverhältnisses hinweg, was ihm durch wechselnde Perspektiven authentisch gelingt. Eine berührende Geschichte, der ich gerne meine Leseempfehlung gebe.

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