Band 5 der Serie Mörderfinder
Im fünften Fall der Reihe „Mörderfinder“ von Arno Strobel
stehen der titelgebende Fallanalytiker Max Bischoff und der Psychologen Dr. Marvin
Wagner kurz vor der Eröffnung ihrer gemeinsamen Detektei „WaBi Investigations“
in Düsseldorf. Während sie die Einweihungsfeier planen, werden sie aufgesucht
und gebeten, in einem Fall von Kindesentführung tätig zu werden.
Der Täter aus Trier sitzt zwar in Untersuchungshaft, fürchtet
jedoch, dass er eine Mitschuld an der vor zwei Tagen geschehenen Entführung
eines Jungen aus Düsseldorf haben könnte. Anlass dazu ist eine ominöse Mail, die
er vor kurzem erhalten hat. In ihr wird angekündigt, dass der Schreiber ihm
zeigen wird, wie eine Geiselnahme erfolgreich ist. Wenig später wird der Junge
tot aufgefunden. Alles deutet auf einen Rachefeldzug hin und Max, Marvin und
der Kriminalpolizei bleibt nur wenig Zeit, bevor der Täter ein weiteres Opfer finden
wird.
Normalerweise kann Max bei seinen Ermittlungen auf Hinweisen
zu ehemaligen Kollegen bei der Kripo zählen. Auch Marvin hat ihm stets
hilfreich zur Seite gestanden. Doch diesmal erhalten die beiden unfreiwillige Unterstützung,
und das gleich doppelt. Da ihre Recherchen ins Stocken geraten, nehmen sie die
Hilfe schließlich gerne an. Die Spur führt ins Darknet, wo sich Informationen rasant
verbreiten, jedoch nicht immer der Wahrheit entsprechen. Dabei geraten sowohl
Max als auch Marvin in Schwierigkeiten. Selbst als sie entsprechend des
Untertitels „Das Muster des Bösen“ das Vorgehen des Täters entschlüsseln,
bleibt es schwierig, potenzielle Opfer zu schützen, denn die Zahl ist schlicht
zu groß.
Arno Strobel stellt in seinem Thriller mehrere Verdächtige
vor, so dass es bis zum Ende in auch für den Lesenden spannend bleibt. Erneut
erfuhr ich in kursiv gesetzten Kapiteln von der Gefühlslage des Täters vor und
während seiner Verbrechen. Die Beschreibungen der Gewalttaten sind nicht für
Feinfühlige geeignet. Aufgrund des Zeitdrucks und der hohen Arbeitsbelastung
hat Max kaum Gelegenheit, sich wie gewohnt, in die Gedankenwelt des Mörders
hineinzuversetzen. Das Thema Selbstjustiz als Hintergrund der Verbrechen stimmt
nachdenklich. Der Schluss sorgt noch einmal für zunehmende Spannung und endet überraschend
schnell.
Erneut ist Arno Strobel in seiner Serie „Mörderfinder“ mit
dem fünften Band „Das Muster des Bösen“ ein Thriller gelungen, der durch einige
unerwartete Wendungen für fesselnde Unterhaltung sorgt, falsche Fährten legt
und den Lesenden miträtseln lässt. Für Fans der Reihe ist es erneut ein „Must-Have“,
aber auch für Neueinsteiger eine Leseempfehlung, die ohne die Kenntnis der Vorgängerbände
auskommt.