Autorin: Tammy Armstrong
Hardcover: 368 Seiten
Erschienen am 26. März 2025
Verlag: Diogenes
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In einem Holzfäller-Camp
in Kanada wird im Jahr 1918 das Mädchen Pearly Everlasting geboren. Ihr
Vater ist dort Koch, ihre Mutter kümmert sich um Verletzungen und
Krankheiten. Kurz nach ihrer Geburt bringt ihr Vater ein schreiendes, noch
blindes Bärenjunges mit ins Camp, dessen Mutter offensichtlich einem Jäger
zum Opfer gefallen ist. Bruno wächst als Bruder von Pearly auf, die beiden
sind unzertrennlich. Fünfzehn Jahre später gibt es Aufruhr im
Camp, als der unbeliebte Campboss Swicker von Pearly und Bruno
tot aufgefunden wird. Hat Bruno ihn etwa ermordet? Das kann
keiner, der den kleinen Bären besser kennt, wirklich glauben.
Trotzdem wird er von Swickers Neffen fortgeschafft. Doch Pearly will
ohne ihn nicht sein. Sie macht sich mitten im Winter auf den Weg,
um ihn zu finden.
Kanada ist ein Land, das mich sehr fasziniert, und ich freute mich darauf,
in eine Geschichte einzutauchen, die mitten in den kanadischen Wäldern
spielt. Die Atmosphäre des Holzfällercamps wurde von der Autorin
gelungen eingefangen: Ein einfaches Leben fernab von Dörfern und
Städten, viele Männer, die bei der harten Arbeit Leib und Leben
riskieren und dazwischen Pearly mit ihrer Familie, zu der auch der
Bär Bruno gehört. In den ersten Kapiteln wird das Aufwachsen der beiden
beschrieben und die innige Verbindung, die sie zueinander entwickeln.
Pearlys Gefühle für den kleinen Bären werden gelungen vermittelt. Als
Pearly fünfzehn Jahre alt ist und Bruno heimlich weggeschafft wird, konnte
ich daher nachvollziehen, warum sie sich gleich allein auf den Weg
macht. Entgegen meiner Erwartung ist sie gar nicht so lange
unterwegs, sondern verbringt einige Zeit in einem Dorf nahe der
Wälder. Während einige Bewohner dem Mädchen aus den Wäldern
helfen wollen, begegnen ihr andere mit Argwohn. Einige Kapitel
sind außerdem aus der Sicht von Ansell geschrieben, dem Gehilfen
von Pearlys Vater, der sich selbst auf den Weg macht, um Pearly
und Bruno zu finden.
Ich fieberte mit, ob Pearly, Bruno und Ansell einander finden und
wohlbehalten zurückkehren können. Die Geschichte wird in leisen Tönen
erzählt und bietet immer wieder emotionale und spannende Momente. Habt ihr
Lust, in die Wälder Kanadas einzutauchen und in einer
atmosphärischen Erzählung eine Weile an der Seite eines Mädchens und
ihres Bärenbruders zu verbringen? Von mir gibt es eine
klare Empfehlung dafür.