Samstag, 26. April 2025

Rezension: Pearly Everlasting von Tammy Armstrong

 

Pearly Everlasting
Autorin: Tammy Armstrong
Hardcover: 368 Seiten
Erschienen am 26. März 2025
Verlag: Diogenes
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In einem Holzfäller-Camp in Kanada wird im Jahr 1918 das Mädchen Pearly Everlasting geboren. Ihr Vater ist dort Koch, ihre Mutter kümmert sich um Verletzungen und Krankheiten. Kurz nach ihrer Geburt bringt ihr Vater ein schreiendes, noch blindes Bärenjunges mit ins Camp, dessen Mutter offensichtlich einem Jäger zum Opfer gefallen ist. Bruno wächst als Bruder von Pearly auf, die beiden sind unzertrennlich. Fünfzehn Jahre später gibt es Aufruhr im Camp, als der unbeliebte Campboss Swicker von Pearly und Bruno tot aufgefunden wird. Hat Bruno ihn etwa ermordet? Das kann keiner, der den kleinen Bären besser kennt, wirklich glauben. Trotzdem wird er von Swickers Neffen fortgeschafft. Doch Pearly will ohne ihn nicht sein. Sie macht sich mitten im Winter auf den Weg, um ihn zu finden.

Kanada ist ein Land, das mich sehr fasziniert, und ich freute mich darauf, in eine Geschichte einzutauchen, die mitten in den kanadischen Wäldern spielt. Die Atmosphäre des Holzfällercamps wurde von der Autorin gelungen eingefangen: Ein einfaches Leben fernab von Dörfern und Städten, viele Männer, die bei der harten Arbeit Leib und Leben riskieren und dazwischen Pearly mit ihrer Familie, zu der auch der Bär Bruno gehört. In den ersten Kapiteln wird das Aufwachsen der beiden beschrieben und die innige Verbindung, die sie zueinander entwickeln.

Pearlys Gefühle für den kleinen Bären werden gelungen vermittelt. Als Pearly fünfzehn Jahre alt ist und Bruno heimlich weggeschafft wird, konnte ich daher nachvollziehen, warum sie sich gleich allein auf den Weg macht. Entgegen meiner Erwartung ist sie gar nicht so lange unterwegs, sondern verbringt einige Zeit in einem Dorf nahe der Wälder. Während einige Bewohner dem Mädchen aus den Wäldern helfen wollen, begegnen ihr andere mit Argwohn. Einige Kapitel sind außerdem aus der Sicht von Ansell geschrieben, dem Gehilfen von Pearlys Vater, der sich selbst auf den Weg macht, um Pearly und Bruno zu finden.

Ich fieberte mit, ob Pearly, Bruno und Ansell einander finden und wohlbehalten zurückkehren können. Die Geschichte wird in leisen Tönen erzählt und bietet immer wieder emotionale und spannende Momente. Habt ihr Lust, in die Wälder Kanadas einzutauchen und in einer atmosphärischen Erzählung eine Weile an der Seite eines Mädchens und ihres Bärenbruders zu verbringen? Von mir gibt es eine klare Empfehlung dafür.

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